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Irak: Selbstmordattentat: Frau tötet 42 Menschen

Bei einem der blutigsten Anschläge der vergangenen Monate hat eine Selbstmordattentäterin in der irakischen Pilgerstadt Kerbela 42 Menschen mit in den Tod gerissen. Das Attentat überschattete die Irak-Besuche von US-Vizepräsident Dick Cheney und Präsidentschaftskandidat John McCain in Bagdad.

Laut Augenzeugen zündete die Frau in der Nähe des Mausoleums des Imam Hussein einen Sprengstoffgürtel. Mindestens 50 Menschen wurden verletzt, wie der britische Rundfunksender BBC weiter berichtet. Unter den Opfern sollen auch sieben Pilger aus dem benachbarten Iran sein. Möglicherweise seien auch weitere Ausländer getötet oder verletzt worden, hieß es in irakischen Fernsehberichten. Imam Hussein, der Enkel des Propheten Mohammed, wird von den Schiiten als Märtyrer verehrt. Sunnitische Terroristen haben seit dem Sturz des Regimes von Saddam Hussein im Frühjahr 2003 schon mehrfach Anschläge auf schiitische Pilger verübt.

Das Attentat überschattete einen überraschenden Irak-Besuch von US-Vizepräsident Dick Cheney in Bagdad. Cheney und der republikanische US-Präsidentschaftskandidat John McCain, der bereits am Sonntag in Bagdad gelandet war, trafen unabhängig voneinander mehrere US-Generäle sowie Mitglieder der irakischen Regierung zu Gesprächen über Sicherheitsfragen und die jüngsten innenpolitischen Entwicklungen.

USA haben den Irak nicht sicherer gemacht

Die meisten Iraker beurteilen die Sicherheit in ihrem Wohnbezirk heute laut Umfrage wesentlich positiver als noch vor einem Jahr. Dies wertet allerdings die überwiegende Mehrheit als Verdienst der irakischen Sicherheitskräfte und der neuen lokalen Bürgerwehren, nicht als Erfolg der US-Truppen.

Amnesty International zieht ernüchternde Bilanz

Aus Sicht der Menschenrechtsorganisation Amnesty International ist die Lage der Iraker heute keineswegs besser als vor dem Sturz des Saddam-Regimes. In einem Amnesty-Bericht zum 5. Jahrestag des Beginns der US-geführten Invasion in der Nacht vom 19. auf den 20. März 2003 ist von von Massakern durch bewaffnete Gruppierungen, Folter durch die Sicherheitskräfte und fortgesetzter Inhaftierung durch die amerikanischen und irakischen Truppen die Rede. (cp/dpa)

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