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Irak-Sondertribunal: Kinder in Säcke gesteckt und im Fluss ertränkt

15 Jahre alt war der Zeuge, als er die grausamen Verbrechen gegen Zivilisten im Irak unter dem Regime von Saddam Hussein mit ansehen musste. Über die Gräueltaten berichtet er jetzt vor dem irakischen Sondertribunal.

Der Zeuge sagte bei seiner Vernehmung aus, dass Soldaten während des Schiiten-Aufstandes von 1991 auf grausame Art Frauen und Kinder getötet haben. Die Nachrichtenagentur Aswat al-Irak meldete, der damals 15 Jahre alte Zeuge habe nach eigener Aussage beobachtet, wie Dutzenden von Zivilisten die Hände gefesselt wurden. Anschließend habe man sie in Säcke gesteckt und in einen Fluss geworfen, wo sie ertranken. Einer Frau, die einen Säugling auf dem Arm getragen habe, hätten die Soldaten das Baby auf die Brust gebunden, bevor sie beide in einen Sack gesteckt und in den Fluss geworfen hätten.

In dem Verfahren wegen der blutigen Niederschlagung des Aufstandes im Süden des Iraks sind 15 ehemalige Armeekommandeure und Funktionäre angeklagt, darunter auch Saddams einstiger Privatsekretär, Abdul Hamid al-Nasiri. Der Prozess wird am kommenden Sonntag fortgesetzt.

Wie die US-Armee unterdessen mitteilte, töteten Aufständische gestern in der nördlichen Provinz Salaheddin drei amerikanische Soldaten. Bei dem Angriff seien zwei weitere Soldaten verletzt worden, hieß es. Am vergangenen Sonntag und am Montag seien insgesamt zwei amerikanische Soldaten getötet worden. Damit sind im Irak seit Jahresbeginn 15 US-Soldaten gestorben. (imo/dpa)

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