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Irak: Vereinte Nationen wollen im Irak aktiver werden

DIe UN sagen auf einer Konferenz mit Regierungschef al Maliki ein regionales Unterstützungsbüro in Bagdad und einen neuen UN-Stützpunkt in Basra zu.

Die Vereinten Nationen wollen ihr Engagement im Irak weiter ausbauen und Bagdad beim nationalen Versöhnungsprozess, dem Wiederaufbau und der Entwicklung des Landes unterstützen. Sorge bereitet UN-Generalsekretär Ban Ki Moon aber nach wie vor die Sicherheitslage im Zweistromland. Außer den UN sagten auch die Nachbarländer des Iraks, die Arabische Liga, die EU und die G-8-Länder dem irakischen Regierungschef Nuri al Maliki bei einer Konferenz am Samstagabend in New York ihre Unterstützung zu. „Heute ist klar geworden, dass die Zeit für entschiedene gemeinsame Aktionen (im Irak) gekommen ist“, sagte Ban nach der Konferenz zu Journalisten.

Ban erwägt unter anderem die Einrichtung eines regionalen Unterstützungsbüros in Bagdad, das die Maßnahmen der internationalen Gemeinschaft für den Irak koordinieren würde, sowie einen neuen UN-Stützpunkt in Basra und den Ausbau des Büros im nordirakischen Erbil.

US-Außenministerin Condoleezza Rice lobte das Treffen als „echtes Bekenntnis der Weltgemeinschaft und von Iraks Nachbarn“, dem Land zu Frieden und nationaler Einheit zu verhelfen. Ihr französischer Amtskollege Bernard Kouchner sagte, dass der Irak „die kollektive Suche nach Lösungen für seine Probleme mehr als je zuvor“ verdiene. Al Maliki schilderte die Fortschritte seines Landes, bedauerte aber zugleich, dass das Wohlergehen der irakischen Bevölkerung unter dem Terrorismus leide.

Der UN-Sicherheitsrat hatte die Vereinten Nationen bereits vor sechs Wochen zu einem verstärkten politischen Engagement im Irak verpflichtet. Aus Sicherheitsgründen wurde der internationale Stab der UN-Mission im Irak (Unami) aber nur von 65 auf 95 Mitarbeiter aufgestockt. Bei einem Bombenanschlag auf das UN-Hauptquartier in Bagdad im Sommer 2003 hatte die Organisation 22 Mitarbeiter verloren.

Iraks Präsident Dschalal Talabani hat in einem Brief an US-Botschafter Ryan Crocker die Freilassung eines von US-Soldaten festgenommenen Iraners im kurdischen Norden des Landes gefordert. Das US-Militär habe den Zivilisten ohne Rücksprache mit den Behörden in der autonomen irakischen Provinz abgeführt, schrieb Talabani in einem Brief an Crocker und US-General David Petraeus, wie irakische Medien am Sonntag berichteten. Die irakische Regierung sei über diesen Schritt „verärgert“. Der Iran drohe nun, die Grenze zur autonomen Kurdenregion im Nordirak zu schließen. dpa

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