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al Sadr

© dpa

Irak: Vermittelte Iran eine Waffenruhe mit der Sadr-Miliz?

Der radikale Schiiten-Prediger Al Sadr hat sich offenbar am Wochenende in Iran aufgehalten und sich dort von einem Rückzug seiner Kämpfer in Bagdad und Basra überzeugen lassen. In Bagdad schlugen unterdessen Mörsergranaten in die Grüne Zone ein.

In Basra und anderen Schiiten-Städten des irakischen Südens ist nach fünftägigen blutigen Kämpfen wieder Ruhe eingekehrt. Auch in Bagdads Schiiten-Vorstadt Sadr-City schweigen die Waffen, nachdem der Prediger Muktada al-Sadr am Sonntag seinen Milizionären befohlen hatte, keine irakischen Soldaten oder Polizisten mehr anzugreifen. Die so genannte Grüne Zone von Bagdad, in der unter anderem die US-Botschaft und das Parlament liegen, wurde am Montag mit zahlreichen Mörsergranaten beschossen, wie Augenzeugen berichteten.

Unterdessen mehren sich die Hinweise, dass Iran - ein Land, das die Sadr-Miliz unterstützt - zur Beruhigung der Lage beigetragen hat. Die arabische Zeitung "Al-Hayat" berichtete, es habe am Wochenende Verhandlungen mit Al-Sadr gegeben, während sich dieser in Iran aufgehalten habe. Das Ergebnis der Gespräche, an denen auch Vertreter der beiden schiitischen Regierungsparteien Dawa und Oberster Islamischer Rat teilgenommen hätten, sei der Waffenruhe-Aufruf Al-Sadrs. Im Gegenzug habe man ihm zugesichert zu prüfen, ob Angehörige der Mahdi-Armee zu Unrecht im Gefängnis sitzen.

Die US-Truppen meldeten derweil, sie hätten am Sonntag, dem letzten Tag der Offensive gegen die Mahdi-Armee, in Bagdad mehr als 40 Iraker getötet. Nach Angaben des US-Militärs starben am Sonntag zwei amerikanische Soldaten. Nahe Balad seien am Sonntag sechs Polizisten von Al-Qaida-Terroristen getötet worden. (ho/dpa)

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