zum Hauptinhalt

Irak: Zwei Frauen reißen Dutzende Menschen in den Tod

Zwei geistig behinderte Selbstmordattentäterinnnen haben auf zwei stark belebten Märkten Sprengstoffattentate verübt. Dabei kamen mehrere Dutzend Menschen ums Leben. Es sind die schwersten Anschläge in Bagdad seit Wochen.

Blutiger Freitag in Bagdad: Zwei Selbstmordattentäterinnen haben in der irakischen Hauptstadt mindestens 69 Menschen getötet. 180 Menschen wurden bei den Explosionen auf zwei Kleintiermärkten verletzt. Die beiden Frauen waren geistig behindert, teilte ein Sprecher der irakischen Armee mit.

Beide Frauen trugen demnach Westen, die mit jeweils 15 Kilogramm Sprengstoff sowie mit Bolzen und Metallkugeln gefüllt waren. Die Sprengsätze seien aus der Ferne mit Mobiltelefonen gezündet worden, fügte der Sprecher hinzu.

Das größte Blutbad richtete eine Selbstmordattentäterin an, die sich auf dem Al-Ghasl-Tiermarkt im Zentrum der Stadt in die Luft sprengte. Allein bei diesem Anschlag wurden 44 Passanten getötet und 118 weitere verletzt. Nahezu zeitgleich zündete eine zweite Attentäterin auf einem Markt in der östlichen Vorstadt Neu-Bagdad ihren Sprengstoffgürtel. 25 Menschen starben, 62 weitere erlitten Verletzungen.

Der Einsatz von Frauen bei Selbstmordanschlägen deutet nach Meinung von Beobachtern auf das Terrornetz Al Qaida im Irak als Urheber der Anschläge hin. Die Attentäterin des Al-Ghasl-Marktes soll zudem eine Ausländerin gewesen sein, sagte ein irakischer Militärsprecher im staatlichen Fernsehsender Al-Irakija. Wegen des islamischen Wochenfeiertags waren die Märkte stark besucht.

Rückschlag für US-Truppen

Zuletzt war in Bagdad ein Rückgang der Gewalt verzeichnet worden. Zum Teil wurde dies auf die verstärkte Präsenz von US-Truppen zurückgeführt, zum Teil darauf, dass einige bewaffnete sunnitische Gruppen die Zusammenarbeit mit der Al Qaida im Irak aufgekündigt hatten. Sie gehen seitdem mit US-Unterstützung gegen die Terroristen vor.

Inzwischen wurden im Irak bei bewaffneten Zwischenfällen zwei US-Soldaten getötet. Wie das US-Militärkommando in Bagdad am Freitag mitteilte, starb ein Soldat, als eine Logistikzentrale des US-Militärs südlich von Bagdad von Aufständischen mit Artillerie beschossen wurde. Ein weiterer Soldat wurde dabei verletzt. Ein US-Soldat wurde ebenfalls am Donnerstag in der Hauptstadt Bagdad getötet, als bei einem Kampfeinsatz ein Sprengsatz neben seinem Fahrzeug explodierte. (küs/mbo/dpa/afp)

Zur Startseite