zum Hauptinhalt

Iran: Atombehörde will Resolution verabschieden

Noch ringt der Gouverneursrat in Wien um einen gemeinsamen Text für die Resolution. Doch die Internationale Atomenergie-Organisation verzichtet offenbar auf die Anrufung des Sicherheitsrats. Teheran hatte vor diesem Schritt gewarnt.

Wien (11.08.2005, 13:40 Uhr) - Der Gouverneursrat der Internationalen Atomenergie- Organisation (IAEO) in Wien hat sich wenige Stunden vor einer entscheidenden Sitzung am Donnerstagnachmittag noch immer nicht auf den Text für eine Iran-kritische Resolution geeinigt. Europäische Diplomaten trafen sich, wie es hieß, am Mittag erneut mit Vertretern der Gruppe der blockfreien Staaten, die noch Einwände gegen einige Formulierungen im Resolutionsentwurf hatten. Resolutionen des Gouverneursrats werden gewöhnlich einstimmig gefasst.

Am Mittwochabend hatte ein IAEO-Sprecher mitgeteilt, die Vertreter Deutschlands, Frankreichs und Großbritanniens hätten dem Rat einen Entwurf vorgelegt, der am Donnerstagnachmittag verabschiedet werden solle.

Die Vertreter der EU hatten nach tagelangen zähen Verhandlungen am Mittwochabend einen Resolutionsentwurf vorgelegt, in dem die 35 Mitglieder des wichtigsten Entscheidungsgremiums der UN-Atombehörde ihre «ernste Besorgnis» über Irans Inbetriebnahme der Uranumwandlungsanlage bei Isfahan ausdrücken. Sie unterstreichen weiter die «Wichtigkeit, die Situation, die aus dieser Entwicklung resultiert, zu korrigieren».

Iran wird außerdem «zur vollen Aussetzung aller Aktivitäten zur Urananreicherung, einschließlich der Produktion und Tests von Material in der Uran-Umwandlungsanlage» gedrängt. IAEO- Generaldirektor Mohammed el Baradei wird aufgefordert, dem Gouverneursrat «bis zum 3. September» einen Bericht über die Einhaltung der Vorschriften des Atomwaffensperrvertrags vorzulegen. (tso)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false