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Iran: Ein Sicherheitspakt für die Golf-Region

Frieden ohne ausländisches Eingreifen, dieses Ziel will der iranische Präsident mit einem regionalen Sicherheitspakt erreichen. Auf der Konferenz des Golf-Kooperationsrates umgarnt Ahmadinedschad derzeit die übrigen Golf-Staaten.

Der iranische Präsident Mahmud Ahmadinedschad hat während eines Gipfeltreffens des Golfkooperationsrates (GCC) in Katar versucht, die mit den USA verbündeten arabischen Golfstaaten auf seine Seite zu ziehen. Der iranische Staatschef, der als Gast eingeladen worden war, sagte vor den arabischen Monarchen: "Wir wollen Sicherheit und Frieden in der Region und keine Einmischung ausländischer Mächte." In Anspielung auf eine mögliche gewaltsame Eskalation des Atomstreites zwischen Teheran und Washington erklärte er, ein bewaffneter Konflikt würde die gesamte Region destabilisieren.

Um die Gemeinsamkeiten zwischen dem Iran und den arabischen Staaten am Persischen Golf zu betonen sagte Ahmadinedschad: "Unser aller Buch ist der Koran." Auch bot er an, dass sich der Iran an einer regionalen Freihandelszone beteiligen könnte und stellte in Aussicht, Staatsbürger der GCC-Länder von der Visumspflicht zu befreien.

Heftige Kritik an Iran

Der iranische Präsident und sein ihn begleitender Außenminister Manuchehr Mottaki mussten in Katar aber auch Kritik einstecken und sich arabische Forderungen anhören. Der Emir von Katar, Scheich Hamad bin Chalifa al-Thani, sagte in seiner Eröffnungsrede, zu den Ursachen der aktuellen Krise der Region zähle neben der Entwicklung in Pakistan, der Gewalt im Irak und der Truppenkonzentration am Persischen Golf auch das iranische Atomprogramm. In einem Gespräch, das Mottaki am Rande des Gipfels mit seinem Kollegen aus den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE), Scheich Abdullah bin Zaijid al-Nahjan, führte, ging es nach Angaben aus Diplomatenkreisen um die drei Inseln, die Teheran kontrolliert, und auf die die Emirate Anspruch erheben.

Ahmadinedschad ging in Katar seinerseits nicht direkt auf die Nahost-Friedenskonferenz in Annapolis (USA) ein, an der im vergangenen Monat zahlreiche arabische Außenminister teilgenommen hatten. Teheran hatte die Teilnahme an der Konferenz als Fehler bezeichnet. Vor allem dass Irans Verbündeter Syrien einen Vizeministers zu dem von US-Präsident George W. Bush initiierten Treffen geschickt hatte, war in Teheran mit Verärgerung registriert worden. (mac/AFP)

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