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Politik: Iran und IAEO einig

Positive Stimmung vor Atomgesprächen in Bagdad.

Wien - Kurz vor der neuen Verhandlungsrunde mit den Weltmächten über sein umstrittenes Atomprogramm hat der Iran Zugeständnisse signalisiert. Teheran erklärte sich bereit, eine Vereinbarung zur genaueren Überprüfung seines Atomprogramms durch die Internationale Atomenergie-Behörde IAEO zu unterzeichnen. Das sagte IAEO-Chef Yukiya Amano nach seiner Rückkehr von Gesprächen in Teheran am Dienstag in Wien.

Teil der Vereinbarung sei auch der Zugang zu der militärischen Forschungsanlage in Parchin nahe Teheran, betonte Amano. Der Westen verdächtigt den Iran, dort Tests mit Atomsprengköpfen zu simulieren. In dem Abkommen sollen die Bedingungen festgehalten werden, unter denen der Iran den IAEO-Kontrolleuren Zugang zu Anlagen, Dokumenten und Experten gewährt. Einige kleinere Meinungsverschiedenheiten müssten allerdings noch geklärt werden, sagte Amano. Die iranische Seite hätte aber versichert, das sei kein Hindernis. Details nannte der IAEO-Chef nicht.

Amano hatte sich am Montag mit Irans Atom-Chefunterhändler Said Dschalili in Teheran getroffen, nachdem Verhandlungen auf der Arbeitsebene vor einer Woche ohne Ergebnis geendet hatten. Das Chef-Gespräch diente als Vorstufe zu der großen Verhandlungsrunde der fünf ständigen Mitglieder des UN-Sicherheitsrates (USA, Russland, Frankreich, Großbritannien, China) sowie Deutschlands mit dem Iran an diesem Mittwoch in Bagdad.

Bei diesen Gesprächen geht es unter anderem um die Urananreicherung durch den Iran. Teherans Fähigkeit, in den Anlagen von Fordo und Natans Uran auf 20 Prozent anzureichern, macht dem Westen Sorgen. Denn die Anlagen, so die Befürchtung, könnten später dazu genutzt werden, atomwaffenfähiges Uran auf 90 Prozent anzureichern. Medienberichten zufolge sind die USA offenbar bereit, dem Iran eine Urananreicherung auf fünf Prozent zu erlauben, wenn sich Teheran im Gegenzug zu strengen Kontrollen durch die IAEO verpflichtet. Demnach setzt sich in Washington die Meinung durch, dass es nicht gelingen werde, den Iran zur vollständigen Aufgabe der Urananreicherung zu bewegen. Das Beharren auf dieser Forderung könnte mithin eine Verhandlungslösung gefährden, heißt es. Die Verhandlungen in der irakischen Hauptstadt laufen auf der Ebene der politischen Direktoren. dpa/AFP

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