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Iran: Verbal-Attacken gegen Ahmadineschad

So kräftig hat das iranische Parlament noch nie gegenüber einer neuen Regierungsmannschaft Dampf abgelassen wie bei der Anhörung während der letzten fünf Tage. Die Mehrzahl seiner Minister sei unfähig, fachlich unter Niveau und ergebene Jasager, schallte es Mahmud Ahmadinedschad in der stürmischen Debatte entgegen.

"Ohne Beispiel" nannten selbst konservative Blätter die politischen Attacken auf die 21 designierten Kabinettsmitglieder und ihren Chef.  Doch am Ende kniffen die lautstarken Abgeordneten. Nicht einmal zu einem kräftigen Schuss vor den Bug des Präsidenten konnten sie sich durchringen. Zwei der drei Frauenkandidaten aus dem Kabinett zu werfen – das war nur ein billiger Schachzug - wusste man dabei auch weite Teile der regimekritischen Geistlichkeit hinter sich. Und die kleine Scharte mit dem durchgefallenen Energieminister lässt sich ohne Probleme auswetzen. Im inneriranischen Machtkampf hat Ahmadinedschad eine wichtige Runde für sich entschieden. Jetzt scheint ihm die Zeit gekommen, sich wieder im Ausland blicken zu lassen.

Seine Reise zum UN-Gipfel am 23. September in New York ließ er noch am selben Tag ankündigen. Und auch, dass er dem Westen bei der Atomfrage nicht entgegenkommen und dafür auch neue Sanktionen hinnehmen werde. Konfrontationen mit dem Rest der Welt, so kalkuliert der umstrittene Regierungschef, sind das beste Mittel, um daheim das Feuer des Protests endgültig auszutreten. Auch seine Mitstreiter im Inneren rühren wieder laut die Trommel. So kündigte der Chef der Revolutionären Garden an, nun müsse auch mit den Führern der Opposition abgerechnet werden.

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