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Politik: Iran: Wir können nuklearen Brennstoff herstellen

Teheran droht mit Kündigung des Atomwaffensperrvertrags / USA sprechen von Missachtung

Teheran - Der Iran kann sich nach Angaben von Präsident Mahmud Ahmadinedschad jetzt mit atomarem Brennstoff selbst versorgen. „Der Iran steht seit heute auf der Liste derjenigen Staaten, die in der Lage sind, nuklearen Brennstoff herzustellen“, sagte er in einer Rede in der zentraliranischen Nuklearanlage Natans, wo Uran angereichert wird.

Die USA sprachen von einem „neuen Zeichen der Missachtung der internationalen Gemeinschaft“. Moskau wertete die Entwicklung als „Herausforderung der Weltgemeinschaft“. Der iranische Atom- Unterhändler Ali Laridschani schloss eine Kündigung des Atomwaffensperrvertrags nicht aus.

Ahmadinedschad kritisierte erneut die von den Vereinten Nationen (UN) im Atomstreit beschlossenen Sanktionen, die den Iran zur Einstellung der Urananreicherung bewegen sollen. Je nach Grad der Anreicherung kann Uran zivil oder militärisch genutzt werden. Das Land wird verdächtigt, an der Atombombe zu arbeiten. Das hat Teheran stets strikt zurückgewiesen. Ahmadinedschad bekräftigte das Recht seines Landes als Unterzeichner des Atomwaffensperrvertrages auf friedliche Nutzung der Kernenergie.

Laridschani sagte in Natans, dass 3000 Gaszentrifugen zur Urananreicherung installiert seien. Der Chef der iranischen Atomenergie-Organisation, Gholam- Resa Aghasadeh, sagte zum „Nationalen Atomtag“, sein Land könne jetzt Uran „im industriellen Maßstab“ anreichern. Nach fünfjährigen Forschungs- und Testarbeiten habe damit „eine neue Phase“ der Arbeiten am Atomprogramm begonnen.

Der UN-Sicherheitsrat hatte vor rund zwei Wochen einstimmig eine neue Iran- Resolution verabschiedet, die ein Waffenembargo, Reisebeschränkungen und das Einfrieren von Auslandsgeldern vorsieht. Sollte Teheran die Urananreicherung nicht binnen 60 Tagen einstellen, drohten „weitere angemessene Maßnahmen“. UN-Generalsekretär Ban Ki Moon hat den Iran aufgefordert, den Resolutionen des UN-Sicherheitsrates Folge zu leisten. Jeder Mitgliedstaat der UN müsse die Forderungen des Sicherheitsrates erfüllen, sagte Ban. „Ich fordere die iranische Regierung auf, dies zu tun.“ dpa/AFP

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