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Iranische Botschaft: Journalisten-Verband protestiert

Der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) protestiert gegen die Forderung der iranischen Botschaft nach einer Entschuldigung des Tagesspiegels für eine Karikatur zur Fußball-WM.

Berlin - Der DJV-Vorsitzende Michael Konken sprach am Dienstag in Berlin von einem dreisten Versuch, Einfluss auf die Berichterstattung einer deutschen Zeitung zu nehmen. Der Tagesspiegel hatte am vergangenen Freitag eine Karikatur veröffentlicht, die iranische Fußballspieler mit Sprengstoffgürteln neben Bundeswehrsoldaten in einem deutschen Stadion zeigt. Darüber war zu lesen: «Warum bei der WM unbedingt die Bundeswehr zum Einsatz kommen muss»! Gegen den Karikaturisten gingen seither mehrere Morddrohungen ein. Die Zeitung hatte die Forderung der iranischen Botschaft nach einer schriftlichen Entschuldigung abgelehnt.

«Wir lassen nicht zu, dass die iranische Regierung die Deutungshoheit über die Pressefreiheit in Deutschland erlangt», erklärte Konken. Der Brief an den Tagesspiegel zeige, dass die iranische Interpretation des Begriffs Pressefreiheit nicht auf dem Boden von Demokratie und Freiheit fuße. Das Botschaftsschreiben sei im Zusammenhang mit den Morddrohungen gegen den Karikaturisten unverantwortlich. (tso/dpa)

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