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Irland: Ahern steht vor dritter Amtszeit

Bei der irischen Parlamentswahl zeichnet sich ein hauchdünner Sieg für die Partei des bisherigen Regierungschefs Bertie Ahern ab. Damit könnte der 55-jährige Ahern eine dritte Amtszeit antreten.

Dublin - Ahern führte einer Koalition aus seiner Zentrumspartei Fianna Fail (FF) und der kleinen Mitte-rechts-Partei der Fortschrittlichen Demokraten (PD). Wegen der knappen Mehrheitsverhältnisse könnte Ahern eine schwierige Partnersuche bekommen. Umfragen zufolge liegt die FF bei 41,6 Prozent der Stimmen, die PD kommt nur auf 2,6 Prozent. Die oppositionelle bürgerliche Volkspartei Fine Gael liegt bei 26,3 Prozent, die Labour-Partei bei 9,9 Prozent.

Zusammen kommen Aherns FF und die PD laut Nachwahlbefragung damit auf einen Vorsprung von drei Prozentpunkten vor der Mitte-links-Allianz aus Fine Gael und Labour-Partei; darin ist bereits der Stimmenanteil von 3,8 Prozent der Grünen zugunsten einer Regenbogen-Koalition mit der Mitte-links-Allianz berücksichtigt. Der Öko-Partei war vor der Wahl die Rolle des Königsmachers zugetraut worden.

Komplizierte Mehrheitsverhältnisse

Angesichts der zu erwartenden Mehrheitsverhältnisse im Parlament (Dail) wurde in den Medien bereits über ein mögliches Bündnis aus FF und Labour-Partei spekuliert. Letztmals hatte es in Irland eine solche Koalition 1993 gegeben. In Frage käme aber auch ein Bündnis der FF mit mehreren kleineren Parteien, darunter auch den Unhabhängigen, die mit 7,5 Prozent rechnen konnten.

Während die FF ihr Ergebnis im Vergleich zu 2002 mit einem Zugewinn von 0,1 Prozentpunkten festigte und die Fine Gael mit Spitzenkandidat Enda Kenny sich sogar von rund 22,5 Prozent vor fünf Jahren hocharbeitete, büßten PD und Labour ein. Die PD verlor knapp 1,4, Labour knapp 0,8 und die Unabhängigen fast 3,5 Prozentpunkte. Unter den kleinen Parteien konnten nur die Grünen (einen Prozentpunkt) und die Sinn Fein (knapp 0,8 Prozentpunkte) leicht zulegen.

Einem Bündnis mit der Sinn Fein, dem politischen Arm der nordirischen Untergrundorganisation IRA, hatte Ahern im Vorfeld der Wahlen eine klare Absage erteilt. Die Sinn Fein bildet derzeit mit den protestantischen Unionisten (DUP) in Belfast eine neue Regierung, an deren Zustandekommen Ahern neben dem britischen Premierminister Tony Blair als Vermittler maßgeblich beteiligt war. (tso/AFP)

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