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Isaf: Bundeswehr bleibt länger in Afghanistan

Das Bundeskabinett hat die Verlängerung des Afghanistan-Einsatzes von bis zu 3000 Bundeswehrsoldaten um ein Jahr beschlossen.

Berlin/Brüssel - Der Bundestag entscheidet voraussichtlich am 29. September über das Mandat, das am 13. Oktober ausläuft. Die Nato bekam bei einer Truppenstellerkonferenz im südbelgischen Mons noch keine förmliche Zusage für die Aufstockung der von ihr geführten Internationalen Schutztruppe für Afghanistan (Isaf). Es gebe aber "positive Hinweise" für entsprechende Zusagen und die Aufhebung von Einsatzbeschränkungen für bestimmte Verbände, sagte ein Nato-Sprecher.

In den vergangenen Wochen hatte es Spekulationen über eine Ausweitung des Einsatzgebiets der Bundeswehr in der internationalen Schutztruppe Isaf auf den Süden Afghanistans gegeben. Dort war es wiederholt zu heftigen Kampfhandlungen gekommen. Das geltende Mandat sieht bereits begrenzte Bundeswehreinsätze in Südafghanistan vor. In dem vor einem Jahr gefassten Bundestagsbeschluss heißt es zum Einsatzgebiet der Soldaten: "Deutsche Streitkräfte werden in den Isaf-Regionen Kabul und Nord eingesetzt. Darüber hinaus können sie in der Isaf-Region West sowie im Zuge der weiteren Isaf-Ausdehnung in anderen Regionen für zeitlich und im Umfang begrenzte Unterstützungsmaßnahmen eingesetzt werden, sofern diese Unterstützungsmaßnahmen zur Erfüllung des Isaf-Gesamtauftrages unabweisbar sind."

Neuer KSK-Einsatz?

Die "Bild"-Zeitung berichtete unter Berufung auf Regierungskreise, Elitesoldaten des Kommandos Spezialkräfte (KSK) befänden sich erneut im Kampfeinsatz in Afghanistan. Gemeinsam mit US-Special Forces nehmen demnach KSK-Trupps im Osten des Landes, nahe der Grenze zu Pakistan, an den Offensiven gegen Taliban-Verbände teil. Ein Sprecher des Verteidigungsministeriums in Berlin habe dazu auf Anfrage erklärt: "Kein Kommentar".

Nato-Sprecher James Appathurai sagte, die Debatte über die Truppenverstärkung in Afghanistan solle am Freitag im Rat der Militärallianz in Brüssel und kommende Woche am Rande der UN-Vollversammlung in New York fortgesetzt werden. Die im Süden Afghanistans derzeit laufende Isaf-Offensive "Medusa" gegen Taliban-Verbände habe ihr Ziel "zu Zweidrittel" erreicht, sagte der Nato-Sprecher. Der Einsatz werde nach Einschätzung des Oberkommandierenden General James Jones auch mit den vorhandenen Kräften erfolgreich abgeschlossen werden können. Die Verbände seien aber durch die Offensive ziemlich beansprucht. Jones hatte vergangene Woche eine Aufstockung der Isaf um bis zu 2500 Soldaten gefordert. Auch der Militärausschuss der Nato hatte eine Auffüllung der Isaf-Kapazitäten empfohlen. (tso/AFP)

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