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Zwei Christinnen im Irak beim Gottesdienst.

© rtr

Update

Isis-Terror im Irak: Islamisten befehlen Genitalverstümmelung aller Frauen

Die sunnitischen Extremisten im Irak haben laut UN in dem von ihnen kontrollierten Gebiet eine Fatwa über alle Frauen und Mädchen ausgesprochen. Betroffen wären davon etwa vier Millionen Frauen.

Die sunnitischen Extremisten im Irak haben nach UN-Angaben in den von ihnen kontrollierten Gebieten die Genitalverstümmelung aller Frauen befohlen. Wie die stellvertretende UN-Gesandte im Irak, Jacqueline Badcock, am Donnerstag in einer in Genf ausgestrahlten Videokonferenz mitteilte, verhängten die Extremisten der Organisation Islamischer Staat (Isis) eine entsprechende Fatwa, die alle Frauen im Alter zwischen elf und 46 Jahren betreffe. Die Isis-Kämpfer hatten in den vergangenen Wochen weite Gebiete des Irak unter ihre Kontrolle gebracht und dort ein "Kalifat" errichtet.
Badcock sagte weiter, sie wisse nicht genau, wie viele Frauen nun von der Anordnung bedroht seien. Unter Berufung auf UN-Zahlen schätzte sie jedoch, dass vier Millionen Mädchen und Frauen betroffen sein könnten. Bisher sei die Praxis der Genitalverstümmelung im Irak nicht weit verbreitet und nur "in einigen isolierten Regionen" üblich gewesen. Nach Angaben Badcocks leben etwa im von den Extremisten eroberten Mossul nur noch rund 20 christliche Familien. Einige Christen-Familien seien zum Islam konvertiert, andere hätten es vorgezogen, eine von der Isis verhängte Strafe zu zahlen.

Faud Massum ist neuer Präsident des Irak

Unterdessen ist in Bagdad nach wochenlangem Machtvakuum ein neuer Präsident gewählt worden. Das Parlament votierte am Donnerstag für den Kurden Fuad Massum als neues Staatsoberhaupt. Der Abgeordnete der Patriotischen Union Kurdistan (PUK) erhielt 211 von 228 gültigen Stimmen und tritt damit die Nachfolge von Präsident Dschalal Talabani an. Nach irakischem Recht muss der Parlamentspräsident Sunnit, der Präsident Kurde und der Ministerpräsident Schiit sein. Vor allem die Wahl des Regierungschefs dürfte sich aber noch in die Länge ziehen, da der umstrittene Premier Nuri al-Maliki auf eine weitere Amtszeit besteht. (AFP/dpa)

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