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© dpa

Islam: Kölner Groß-Moschee wird eine Nummer kleiner

In der umstrittenen Kölner Zentralmoschee werden durch neue Baupläne weniger Gläubige Platz finden als geplant. Bei den 55-Meter-Minaretten soll aber nicht gespart werden. Geht dem Bauherrn das Geld aus?

So werde der Gebetsraum um etwa ein Viertel und die Basarfläche um die Hälfte reduziert, teilte die türkisch-islamische Organisation Ditib als Bauherrin in Köln mit. Außerdem solle auf zwei Untergeschosse verzichtet werden. Wie bereits im vergangenen August beschlossen, bleibt es aber bei den beiden Minaretten mit einer Höhe von 55 Metern.

Grund für die Verkleinerung der Geschäftsflächen sei, dass die Ditib sich mehr auf die Gebäudeteile konzentrieren wolle, die für die Religionsausübung notwendig sind, sagte der Ditib-Vorsitzende Sadi Arslan. Diese Entscheidung sei "ohne Druck von außen" gefallen. Zu Spekulationen, wonach finanzielle Gründe ausschlaggebend für die Änderung der Pläne seien, äußerte er sich nicht. Die Baukosten von voraussichtlich 15 bis 20 Millionen Euro könne die Ditib unter anderem mit Hilfe von Spenden stemmen, versicherte Geschäftsführer Mehmet Yildirim. Ob ein Baukredit aufgenommen werden muss, sei noch unklar.

"Ein Ort der Integration"

Nach Einschätzung des Kölner Oberbürgermeisters Fritz Schramma (CDU) kommt es wegen der neuen Pläne zu leichten Verzögerungen, so dass im Sommer mit dem Bau begonnen werden könnte. Um die Größe der Zentralmoschee im Kölner Stadtteil Ehrenfeld hatte es monatelang heftige Diskussionen gegeben.

"Die Moschee ist ein Beitrag zur Integration der Muslime in Köln", sagte Schramma. "Mir geht es weniger um die Zentimeter- oder Meter- Höhe von Minaretten als um die Inhalte." Auch Arslan betonte, die neue Moschee solle "ein Ort der Integration, des Dialoges und der Transparenz" werden. Dazu bekennt sich die Ditib in einer gemeinsam mit der Stadt verabschiedeten Erklärung. Darin heißt es unter anderem, dass der Inhalt der Predigten "allen Interessierten in angemessener Form in Übersetzung zugänglich gemacht" wird. (ho/dpa)

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