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Politik: Islamist hatte Kontakte ins Umfeld der Todespiloten

Berlin - Yasser Abu S., einer der am Sonntag unter Terrorverdacht festgenommenen Islamisten, hat sich zeitweise offenbar im Umfeld der Todespiloten vom 11.

Berlin - Yasser Abu S., einer der am Sonntag unter Terrorverdacht festgenommenen Islamisten, hat sich zeitweise offenbar im Umfeld der Todespiloten vom 11. September 2001 bewegt. Durch zahlreiche Kontakte ins Milieu der Hamburger Al-Kuds-Moschee – einer der Treffpunkte der Todespiloten – kamen die Ermittler auf den staatenlosen Palästinenser und schätzten ihn als klassischen so genannten Gefährder ein. Diese wurden nach den Anschlägen 2001 in der ganzen Bundesrepublik ermittelt. In der Folge wurde Yasser Abu S. überwacht.

Der andere Verhaftete, der Iraker Ibrahim Mohammed K., hatte nach Angaben der Bundesanwaltschaft noch höherrangige Kontakte zu Führungskadern der Terrororganisation Al Qaida in Afghanistan. Vor dem 11. September 2001 war er dort wohl mehrfach in den Terrorcamps und kämpfte danach gegen die US-Streitkräfte. Wegen seiner deutschen Reisepapiere soll er dann den Auftrag erhalten haben, in Europa Märtyrer für Anschläge zu rekrutieren. Trotzdem geriet der Iraker erst im Rahmen der polizeilichen Recherchen zu Yasser Abu S. ins Visier der Ermittler. Die Bundesanwaltschaft hat die Ermittlungen im Oktober 2004 aufgenommen. Nach Angaben ihres Sprechers Hartmut Schneider ermittelte zuvor die Polizei in Rheinland-Pfalz.

Gegen die beiden Festgenommenen wurde am Montag Haftbefehl erlassen. Die Haftbefehle lauteten auf Verdacht der Mitgliedschaft in einer ausländischen terroristischen Vereinigung beziehungsweise deren Unterstützung, teilte die Bundesanwaltschaft in Karlsruhe mit. Die beiden werden verdächtigt, Selbstmordanschläge im Irak geplant zu haben. Dem Iraker wird zudem vorgeworfen, er habe versucht von einer Gruppe in Luxemburg 48 Gramm hochangereichertes Uran für Al Qaida zu besorgen. Laut Generalbundesanwalt Kay Nehm wäre das Material für eine schmutzige Bombe allerdings ungeeignet gewesen.

Offenbar hatten die beiden Islamisten vor, einen tödlichen Autounfall von Abu S. in Ägypten vorzutäuschen – um eine zu dem Zweck abgeschlossene Versicherung von Abu S. über 800 000 Euro zu kassieren und in Terrorgelder umzuwandeln. Da beide offenbar jetzt eine Ägyptenreise planten, griffen die Ermittler zu. Reiseplan und Versicherung sieht die Bundesanwaltschaft als Beleg, dass Anschläge real geplant waren.

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