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Islamkonferenz: Schäuble will "deutsche Muslime"

Vor der ersten Islamkonferenz der Bundesregierung hat Innenminister Wolfgang Schäuble (CDU) eine bessere Integration der in Deutschland lebenden Muslime verlangt.

Berlin - "Muslime in Deutschland sollen sich als deutsche Muslime fühlen können", schrieb Schäuble in einem Beitrag für die "Frankfurter Allgemeine Zeitung". In dem Beitrag äußerte sich Schäuble zu einer "spezifisch deutschen Lösung im Verhältnis von Staat und Religion". Er erinnerte dabei an preußische Traditionen religiöser Toleranz. Bei der Islam-Konferenz gehe es um eine Aufforderung an alle religiösen Gruppen, "die Chance der Freiheit als eine aus ihrem Glauben sich ergebende Aufgabe" zu betrachten.

Zu der Islam-Konferenz empfängt Schäuble (CDU) in Berlin führende Vertreter der Muslime in Deutschland. Die Regierungsseite will mit dem auf zwei bis drei Jahre angelegten Gesprächsprozess das Verhältnis von Muslimen und Nicht-Muslimen "auf eine tragfähige Grundlage" stellen. Dazu gehören laut Innenministerium neben einer verbesserten Integration der Muslime und dem Kampf gegen islamistischen Extremismus vor allem Regelungen für einen islamischen Religionsunterricht und die Ausbildung von Imamen in Deutschland. Im Vorfeld hatte es Kritik von den vier größten islamischen Dachverbänden gegeben, da sie nur vier von 15 Vertretern auf muslimischer Seite stellen.

Bayerns Innenminister Günther Beckstein (CSU) sieht in der Konferenz einen Beitrag für mehr Sicherheit. "Ergebnis sollte ein breiter Konsens sein, Gewalt und Terror abzulehnen", sagte Beckstein der Zeitung "Die Welt". Zugleich forderte er die muslimischen Gemeinden zu einer engeren Zusammenarbeit mit deutschen Sicherheitsbehörden auf. Der CSU-Landesgruppenchef im Bundestag, Peter Ramsauer, appellierte an die in Deutschland lebenden Muslime, die von den Deutschen vorgegebenen Integrationsvorstellungen zu akzeptieren. "Wer bei uns leben will, muss sich unseren Anforderungen stellen", sagte Ramsauer der "Leipziger Volkszeitung". (tso/ddp)

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