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Politik: Israel: Barak verliert nach und nach die engsten Mitarbeiter

Nachdem er seine parlamentarische Mehrheit verloren und auch kein Abkommen mit den Palästinensern erzielt hat, seine engsten Mitarbeiter zurückgetreten sind oder entlassen wurden, setzt nun die Kritik aus den eigenen Reihen ein.Ehud Barak hat nicht nur die Hälfte seiner Minister durch Rücktritte verloren, sondern auch die meisten seiner wichtigsten Mitarbeiter.

Nachdem er seine parlamentarische Mehrheit verloren und auch kein Abkommen mit den Palästinensern erzielt hat, seine engsten Mitarbeiter zurückgetreten sind oder entlassen wurden, setzt nun die Kritik aus den eigenen Reihen ein.

Ehud Barak hat nicht nur die Hälfte seiner Minister durch Rücktritte verloren, sondern auch die meisten seiner wichtigsten Mitarbeiter. Nachdem innerhalb einer Woche sowohl der Vizedirektor der Kanzlei des Regierungschefs Shimon Batat als auch der Kanzleichef Haim Mandel-Shaked - nach 15 Jahren engster Zusammenarbeit in Armee und Politik - zurücktraten oder entlassen wurden, traf sich Barak mit der Spitze der Arbeitspartei und verblüffte sie mit seiner Gelassenheit und der Ankündigung, er werde vorläufig keinen neuen Kanzleichef ernennen. "Was beunruhigt ist, dass Barak nicht beunruhigt ist", befand danach ein Minister, und ein anderer meinte: "Barak ist total von der Realität isoliert, alles stürzt zusammen".

Tatsächlich fragt man sich, wie Baraks Büro noch funktionieren kann angesichts der unerbittlichen Machtkämpfe seiner diversen Berater. Er selbst erklärte, dass er "die Kriege zwischen den Beratern über" habe, und demnächst eine "gründliche Säuberung" in seinem Amt vornehmen werde.

Ex-Gesundheitsminister Shlomo Benisri von der Shas-Partei höhnte denn auch: "Wenn es in diesem Tempo weitergeht, dann verbleibt bei Barak nur noch die Tee-Serviererin". Trotz Rücktrittsforderungen gelingt es der Opposition aber dennoch nicht, die notwendigen 61 Stimmen Mehrheit in der Knesset zusammenzubringen.

Baraks eigene Minister wiederum warnten, dass er seinen eigenen Sturz fördere: Er treibe mit seinem unrealisierbaren Plan einer "säkularen Revolution" innerhalb eines Jahres die Religiösen endgültig ins Oppositionslager, obwohl er deren Stimmen für seine Friedenspolitik dringend brauche. Der Regierungschef wies diese Kritik mit der Bemerkung zurück, dass er sich mit dem Duo "Friedensabkommen plus säkulare Revolution" dem Wähler stellen wolle und auf diese Weise auch garantiert die Wahl gewinnen werde.

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