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Politik: Israel stellt Palästinensern Ultimatum. Die Verhandlungen über das Wye-Abkommen wurden vor dem Albright-Besuch abgebrochen

Kurz vor dem Besuch von US-Außenministerin Madeleine Albright im Nahen Osten hat Israel den Palästinensern am Mittwoch ein Ultimatum gestellt: Sollten sie bis zur Sitzung des israelischen Kabinetts am Abend nicht den Vorschlägen Israels zur Umsetzung des Wye-Abkommens zustimmen, werde es so realisiert wie im Oktober 1998 vereinbart, teilte das Büro von Ministerpräsident Ehud Barak mit. Die Verhandlungen über das Abkommen brach Israel ab.

Kurz vor dem Besuch von US-Außenministerin Madeleine Albright im Nahen Osten hat Israel den Palästinensern am Mittwoch ein Ultimatum gestellt: Sollten sie bis zur Sitzung des israelischen Kabinetts am Abend nicht den Vorschlägen Israels zur Umsetzung des Wye-Abkommens zustimmen, werde es so realisiert wie im Oktober 1998 vereinbart, teilte das Büro von Ministerpräsident Ehud Barak mit. Die Verhandlungen über das Abkommen brach Israel ab. Die Unterhändler hatten die ganze Nacht zum Mittwoch verhandelt und sich am Mittag erneut getroffen. Streitpunkt ist die Freilassung palästinensischer Gefangener. Der palästinensische Chefunterhändler Sajeb Erakat kritisierte, es gebe keinen Anlass für Ultimaten und Drohungen. Nach der Schließung von Büros in Jordanien drohte die radikalislamische Palästinenserorganisation Hamas mit Anschlägen weltweit.

Im Wye-Abkommen war die Freilassung von 750 Gefangenen vereinbart worden. Der ehemalige israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hatte in einer ersten Etappe 250 Gefangene freigelassen, davon waren jedoch 150 gewöhnliche Kriminelle. Deshalb hatten die Palästinenser die Freilassung von 650 politischen Gefangenen gefordert. Nach Informationen der Zeitung "Haaretz" ließen sie sich aber auf 400 herunterhandeln. Israel bot nach Angaben des Militärrundfunks die Freilassung von 350 an.

Der bewaffnete Arm der fundamentalistischen Palästinenserorganisation Hamas hat sich am Mittwoch zum Anschlag auf zwei israelische Studenten bekannt. Eine ihrer bewaffneten Gruppen habe die zwei "zionistischen Siedler" getötet, hieß es in einer Erklärung. Die Leichen des Pärchens waren am Montag in der Nähe des Westjordanlandes gefunden worden. Die Polizei war von einem Attentat ausgegangen. Israels Ministerpräsident Barak hatte sich tief bestürzt über den Tod der Studenten geäußert.

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