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Politik: Israels Präsident spricht Ende Mai im Bundestag

40 Jahre deutsch-israelische Beziehungen – Schröder betont Freundschaft zwischen beiden Staaten

Berlin - Deutschland und Israel haben die Aufnahme diplomatischer Beziehungen vor 40 Jahren als einen historischen Schritt gewürdigt, der die Annäherung und Versöhnung zwischen beiden Völkern eingeleitet habe. Deutsche und Israelis seien einander wirklich näher gekommen, erklärte Bundeskanzler Gerhard Schröder am Donnerstag. Mit kaum einem anderen Land unterhalte Israel so enge Beziehungen wie mit der Bundesrepublik. Außenminister Joschka Fischer sagte, die engen Kontakte zu Israel zeigten, „dass das demokratische Deutschland bereit war und ist, sich seiner Geschichte zu stellen“.

Auch Bundespräsident Horst Köhler und der israelische Präsident Mosche Katsav erklärten, beide Länder seien einander in Freundschaft verbunden. Katsav wird während seines Deutschland-Besuches am 31. Mai im Bundestag eine Rede halten. Er nannte die Beziehungen „einzigartig und besonders wertvoll“. Die Bundesrepublik und Israel hatten am 12. Mai 1965 – 20 Jahre nach Ende der Nazi-Herrschaft, während der fast sechs Millionen Juden ermordet worden waren – diplomatische Beziehungen aufgenommen.

Wegen des Holocaust würden die deutsch-israelischen Beziehungen immer einen besonderen Charakter behalten, betonten Schröder, Fischer, Köhler und Katsav. Schon früh hätten der damalige Bundeskanzler Konrad Adenauer und Israels Ministerpräsident David Ben Gurion „Brücken über den Abgrund der Vergangenheit geschlagen“, erklärte Schröder. Viele Menschen in Israel seien trotz des Schmerzes und der Zweifel bereit gewesen, auf Deutschland und die Deutschen zuzugehen. „Heute sind Deutschland und Israel Freunde und Partner.“

Fischer erklärte bei einem Festakt der Jüdischen Gemeinde in Berlin, die Erinnerung an den Holocaust bleibe immer ein Grundstein der Beziehungen. „Es kann und darf kein Vergessen geben“. Deutschland habe eine besondere Verpflichtung, für die Existenz Israels in gesicherten Grenzen einzutreten. Das sei und bleibe eine unverrückbare Grundposition deutscher Politik.

Köhler schrieb in einem Gastbeitrag für die „Bild“-Zeitung, Deutschland und Israel seien zu Partnern geworden, die sich aufeinander verlassen könnten. Für ihn und Katsav sei der 40. Jahrestag der Aufnahme diplomatischer Beziehungen kein Anlass zum Ausruhen. „Es ist vielmehr Ansporn, über die kommenden Jahrzehnte der deutsch-israelischen Beziehungen nachzudenken." Nur wenn nach neuen Möglichkeiten der Zusammenarbeit gesucht werde, hätten die besonderen Beziehungen zwischen beiden Ländern auch Bestand.

Außenminister Fischer sagte, Ziel müsse es sein, die Beziehungen zu Israel in Zukunft auf politischer, menschlicher und zivilgesellschaftlicher Ebene weiter zu vertiefen. Er rief die Deutschen auf, wachsam zu bleiben und sich allen Formen von Rassismus entschieden entgegenzustellen. „Antisemitismus und Intoleranz dürfen in unserem Land keine Chance mehr haben“.

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