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Italien: 23 CIA-Agenten verurteilt wegen Entführung

Im Prozess um die Entführung eines islamischen Geistlichen im Jahr 2003 sind im Mailand 23 US-Geheimdienstagenten in Abwesenheit zu Haftstrafen verurteilt worden. Nach dem am Mittwoch bekanntgegebenen Urteilsspruch wurden gegen zwei italienische Helfer bei der Entführung jeweils drei Jahre Gefängnis verhängt.

Mailand - Für den damaligen Chef des Mailänder CIA-Büros, Robert Seldom Lady, wurde eine achtjährige Freiheitsstrafe verkündet, für die übrigen US-Agenten gilt ein Strafmaß von jeweils fünf Jahren. Der frühere CIA-Chef in Italien, Jeffrey Castelli, und der frühere Chef des italienischen Militärgeheimdienstes, Nicolo Pollari, wurden von der Strafverfolgung ausgenommen, weil sie einen rechtlichen Sonderstatus genießen, wie Richter Oscar Magi erläuterte. Das US-Außenministerium sprach von „Enttäuschung“ über das Mailänder Urteil.

Die Mailänder Staatsanwaltschaft warf den CIA-Agenten vor, den ehemaligen Imam einer Mailänder Moschee, Osama Mustafa Hassan, im Februar 2003 in Italien entführt zu haben. Der auch als Abu Omar bekannte Mann sei dann vom US-Luftwaffenstützpunkt Aviano in Norditalien unter strenger Geheimhaltung nach Ägypten gebracht worden. In Ägypten wurde Hassan nach Angaben seines Anwalts schwer gefoltert. Im Februar 2007 wurde er freigelassen. Es war das erste Mal, dass sich so viele US-Geheimagenten vor der Justiz eines verbündeten Landes verantworten mussten. Der Ehefrau des Imams, Nabila Ghali, wurden zunächst 500 000 Euro Entschädigung zugesprochen. AFP/Tsp

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