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Bärbel Dieckmann, Präsidentin der Welthungerhilfe, sagte, dass in Afghanistan eine starke Unterstützung der Zivilgesellschaft weiterhin notwendig sei.

© dpa

Jahresbericht 2009: Welthungerhilfe gegen Abzug aus Afghanistan

Die Hilfsorganisation stellte ihren Jahresbericht 2009 vor: Mit knapp 76 Millionen Euro unterstützte sie sogenannte "fragile Staaten", besonders Afghanistan. Doch die Organisation berichtete auch von Fortschritten.

Anlässlich der Vorstellung ihres Jahresreports hat die Welthungerhilfe auf die unsichere Situation in vielen Ländern der Welt hingewiesen. Die Hilfsorganisation unterstützte im vergangenen Jahr mit knapp 76 Millionen Euro und damit mehr als der Hälfte ihres Etats diese so- genannten „fragilen Staaten“.

Dabei lag ein besonderer Fokus auf Afghanistan. Dort sei eine starke Unterstützung der Zivilgesellschaft weiterhin notwendig, sagte die Präsidentin der Organisation, Bärbel Dieckmann: „Wirkliche Stabilität kann nicht erreicht werden, wenn es keine innere Stabilität gibt“. Bis diese jedoch gewährleistet sei, werde es noch „lange dauern“ – einen baldigen Truppenabzug der Bundeswehr hält sie vor diesem Hintergrund nicht für realistisch. Vielmehr müsse der afghanische Polizei- und Militärapparat so lange gestärkt werden, bis das Land für seine eigene Sicherheit sorgen könne.

Die Welthungerhilfe bilanziert aber auch Positives: Zwar litten weltweit fast eine Milliarde Menschen an Hunger, bei Bildung und Infrastruktur seien aber wichtige Fortschritt zu verzeichnen. Für die Zukunft bleibe es notwendig, Entwicklungshilfe als besonders wichtig anzuerkennen. Nur so könnten die Millennium-Entwicklungsziele, über die auf einem UN-Gipfel im Herbst gesprochen wird, noch erreicht werden. „Auch die Entwicklungsziele sind systemrelevant", sagt Bärbel Dieckmann. „nicht nur die Banken“ – und fordert von Bundeskanzlerin Angela Merkel zum Gipfel in New York ein starkes Zeichen.

Julia Rothenburg

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