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In Deutschland gefragt: hochqualifizierte Fachkräfte aus Indien.

© Foto: Imago/Pacific Press Agency/Rahul Sadhukan

Jedes zweite Einkommen liegt über 5390 Euro: Inder verdienen in Deutschland mehr als alle anderen Gruppen

Insgesamt verdienen Zugewanderte hierzulande deutlich weniger als Deutsche. Doch einige Migrantengruppen verdienen sogar mehr als der Durchschnitt. Ganz vorne sind Menschen aus Indien.

Stand:

In Deutschland arbeitende Inder und Inderinnen verdienen im Schnitt nicht nur mehr als alle anderen Migranten, sondern auch deutlich mehr als deutsche Arbeitnehmer.

Der sogenannte Medianlohn, also das Lohnniveau bei dem genau fünfzig Prozent der Arbeitnehmer mehr- und fünfzig Prozent weniger verdienen, beträgt bei vollzeitbeschäftigten Indern in Deutschland 5390 Euro und bei Deutschen 3945 Euro. Das zeigt eine Auswertung des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW), über die die „Welt am Sonntag“ berichtet.

Damit liegt der Medianlohn indischer Staatsbürger in Deutschland rund 40 Prozent über dem bundesweiten und 77 Prozent über dem aller vollzeitbeschäftigten Ausländer hierzulande. Dies gilt nicht nur für Deutschland. Auch in den USA sind Inder die am besten verdienende ethnische Gruppe. 2015 war der Medianlohn fast doppelt so hoch wie der amerikanische Durchschnitt.

Dabei sind Inder nicht die einzigen gut verdienenden Migranten. Auch Arbeitnehmer aus den USA (5095 Euro), Österreich (5083 Euro), Großbritannien und Irland (5010 Euro), China (4728 Euro), der Schweiz (4589 Euro) und Brasilianer (4565 Euro) verdienen hierzulande deutlich mehr als der Durchschnitt.

Expats aus diesen Ländern sind überdurchschnittlich gut ausgebildet und arbeiten häufig als Fachkräfte. Das zeigt sich wiederum besonders deutlich bei Indern und Inderinnen. Ein Drittel von ihnen arbeitet in den sogenannten MINT-Fächern (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik), etwa als IT-Experten oder Ingenieure.

Auch unter Menschen aus China (25,0 Prozent), Brasilien (21,8 Prozent), Russland (18,6 Prozent), Iran (17,8 Prozent) und Frankreich (16,2 Prozent) sind überdurchschnittlich viele Naturwissenschaftler.

Für ihre Analyse haben die IW-Forscher die Arbeitgebermeldungen zur Sozialversicherung herangezogen. Dabei zeigt sich allerdings auch, dass überdurchschnittlich gut verdienende Zuwanderer eine Ausnahme sind. Der Medianlohn aller vollzeitbeschäftigten Ausländer liegt mit 3034 Euro deutlich unter dem der Deutschen von 3945 Euro. Am wenigsten verdienen Zugewanderte aus Bulgarien (2520 Euro), Rumänien (2611 Euro) und Syrien (2657 Euro). (trf)

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