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Auch andersrum gab es schon zahlreiche Raketen-Angriffe, wie vor wenigen Tagen auf Jemens Hauptstadt Sanaa.

© REUTERS/Mohamed al-Sayaghi

Jemen-Konflikt: Huthi-Rebellen schießen sieben Raketen auf Saudi-Arabien

Seit Beginn der Militärintervention von Saudi-Arabien im Jemen sind noch nie so viele Geschosse auf Saudi-Arabien gefeuert worden wie jetzt. Sie konnten abgefangen werden, doch es gab einen Toten.

Schiitische Huthi-Rebellen aus dem Jemen haben saudi-arabischen Behörden zufolge sieben Raketen auf die Hauptstadt Riad und andere Städte des Landes abgefeuert. Alle Raketen wurden demnach abgefangen, doch schlugen herabfallende Trümmer in Riad in ein Wohnhaus ein und töteten einen Ägypter. Zwei weitere Menschen wurden verletzt. Am Montag ist der dritte Jahrestag der von Riad angeführten Militärkoalition gegen die Huthi-Rebellen im Jemen.

Es ist das erste Mal seit Beginn der Militärintervention, dass so viele Raketen an einem Tag in Richtung Saudi-Arabien abgefeuert wurden. Der von den Huthis kontrollierte Fernsehsender Al-Masira berichtete, Ziel der Geschosse seien Flughäfen in Riad und dem Süden des Nachbarlands gewesen. Der Sprecher der von Riad angeführten Militärkoalition, Turki al-Malki, beschuldigte den Iran, die schiitischen Aufständischen mit den Raketen ausgerüstet zu haben.

Die von Saudi-Arabien angeführte Militärkoalition kämpft seit März 2015 im Jemen gegen die Huthi-Rebellen. Seit vergangenem Jahr feuerten die schiitischen Rebellen Dutzende Raketen in Richtung Saudi-Arabien ab, die nach Angaben Riads jedoch stets vom saudiarabischen Militär abgefangen wurden.

Die Angriffe unterstreichen, wie sich der Jemen-Konflikt zunehmend über die Grenze ausdehnt. Die neuerlichen Angriffe könnten zu einer weiteren Verschärfung der Militärintervention unter Riads Kommando führen.

Hinter dem Jemen-Krieg steht ein Stellvertreterkonflikt der rivalisierenden Regionalmächte Iran und Saudi-Arabien. Riad wirft Teheran vor, die Aufständischen im Jemen militärisch zu unterstützen und sie mit Waffen auszurüsten. Teheran weist dies entschieden zurück.

Die Huthi-Rebellen hatten den von Saudi-Arabien unterstützten jemenitischen Präsidenten Abd Rabbo Mansur Hadi gestürzt und im September 2014 die Hauptstadt Sanaa erobert. Seit der Intervention der von Riad angeführten Koalition im März 2015 wurden rund 10.000 Menschen getötet. Mit einer Massenkundgebung in Sanaa wollen die schiitischen Huthis am Montag an den Kriegsbeginn vor drei Jahren erinnern. (afp)

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