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Politik: Jemen: Regierung spricht mit Entführern

Der im Jemen entführte deutsche Diplomat befindet sich nach Informationen des Auswärtigen Amts in der Gewalt des jemenitischen Stammes "Al-Hadda". Der Verschleppte sei unverletzt und werde in Dhamar, einer Provinzstadt hundert Kilometer entfernt von der Hauptstadt Sanaa, festgehalten, sagte ein Sprecher des Außenministeriums am Samstag in Berlin.

Der im Jemen entführte deutsche Diplomat befindet sich nach Informationen des Auswärtigen Amts in der Gewalt des jemenitischen Stammes "Al-Hadda". Der Verschleppte sei unverletzt und werde in Dhamar, einer Provinzstadt hundert Kilometer entfernt von der Hauptstadt Sanaa, festgehalten, sagte ein Sprecher des Außenministeriums am Samstag in Berlin. Das habe die jemenitische Regierung der deutschen Botschaft in Sanaa mitgeteilt. Das Motiv der Entführung sei jedoch weiterhin unklar. Der Stamm habe bereits in der Vergangenheit Ausländer entführt, sagte der Sprecher.

Die jemenitische Regierung habe der deutschen Seite erneut zugesichert, keinen gewaltsamen Befreiungsversuch zu unternehmen und sich um eine möglichst schnelle Freilassung zu bemühen. Darum hatte Außenminister Joschka Fischer seinen jemenitischen Amtskollegen Abu Bakr el Kerbi am Freitag in einem Telefongespräch gebeten. Die Regierung in Sanaa habe nun einen hochrangigen Vertreter nach Dhamar geschickt, um mit den Entführern zu verhandeln, sagte der Sprecher.

Der Diplomat gehört der Wirtschaftsabteilung der Botschaft an. Er wurde nach Auskunft des Außenministeriums im Stadtgebiet von Sanaa gekidnappt. Aus jemenitischen Sicherheitsquellen verlautete, bewaffnete Männer hätten den Deutschen am Freitagmorgen in seinem Wagen abgefangen und mit vorgehaltener Waffe an einen unbekannten Ort gebracht.

In den vergangenen acht Jahren sind im Jemen mehr als 120 Menschen entführt worden, in der Mehrzahl Touristen, Ingenieure und Entwicklungshelfer. Meist gingen die Entführungen glimpflich aus.

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