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Jerusalem: Bau am Tempelberg soll doch weitergehen

Das umstrittene Bauprojekt am Fuße des Jerusalemer Tempelbergs soll nach Angaben des israelischen Wohnungsministeriums doch weitergehen. Eine gegenteilige Meldung sei ein "Missverständnis" gewesen.

Jerusalem - Die israelische Zeitung "Haaretz" meldete, eine von der Regierung kontrollierte Entwicklungsgesellschaft habe eine vorherige Mitteilung über die Aufgabe des Projekts zurückgezogen. Aufgebrachte Muslime und Vertreter arabischer Staaten hatten seit einer Woche gegen die Arbeiten protestiert, weil diese die Al-Aksa-Moschee auf dem Tempelberg gefährdeten. In Damaskus demonstrierten hunderttausende Syrer gegen die israelischen Bauarbeiten.

Das Wohnungsministerium teilte mit, die Bauarbeiten sollten gemäß einer Entscheidung der Regierung weitergehen. Eine gegenteilige Mitteilung der Entwicklungsgesellschaft für das jüdische Viertel in Jerusalem, die dem Wohnungsministerium untersteht, basiere auf einem "Missverständnis". Laut "Haaretz" zog die Gesellschaft, der das umstrittene Land gehört, eine Mitteilung über die Aufgabe des Projekts nach starkem Druck von Seiten der Regierung und der Stadtverwaltung zurück.

Nach gewaltsamen Protesten in Teilen der arabischen Welt hatte der Jerusalemer Bürgermeister Uri Lupolianski die umstrittenen Bauarbeiten vorerst gestoppt. Es geht dabei um den Wiederaufbau eines im Jahr 2004 teilweise eingestürzten Fußwegs vom Platz der Klagemauer durch das Mograbi-Tor auf den Tempelberg. Dort stehen die Al-Aksa-Moschee und der Felsendom. Israelische Sprecher betonten mehrmals, die muslimischen Heiligtümer auf dem Tempelberg seien von den Arbeiten keinesfalls betroffen. (tso/dpa)

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