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Politik: Jobchance für 5000 junge Spanier

Ministerin Leyen schließt Abkommen in Madrid.

Madrid - In den nächsten vier Jahren sollen rund 5000 junge Spanier in Deutschland Ausbildung oder Beschäftigung erhalten. Dies ist das Ziel eines Abkommens, das Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU) am Dienstag in Madrid zur Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit unterzeichnet hat. Bei dem Treffen mit ihrer spanischen Amtskollegin Fátima Bánez Garcia sagte Leyen, die jungen Leute würden in Deutschland angesichts von derzeit 33 000 unbesetzten Ausbildungsplätzen „mit offenen Armen empfangen“.

In Spanien liegt die Jugendarbeitslosigkeit derzeit bei 56 Prozent, das ist der zweithöchste Wert nach Griechenland (64 Prozent) in der Europäischen Union. In Deutschland sind lediglich 7,6 Prozent der jungen Menschen unter 25 ohne Job.

Das jetzt geschlossene Abkommen bedeute, „dass wir gemeinsam Instrumente voranbringen wollen, von denen wir wissen, dass sie wirken“, sagte Leyen unter Hinweis auf das in Deutschland bewährte duale Ausbildungssystem. Deutschland wolle Spanien beim Aufbau dieser Strukturen helfen. Ganz wichtig dabei sei, „die Wirtschaft im Boot zu haben“. Deutschland, das vor zehn Jahren noch als der kranke Mann Europas gegolten habe, zeige, welche Fortschritte möglich seien. Sie ermunterte Spanien, den eingeschlagenen Reformkurs fortzusetzen.

Ministerin Bánez betonte, das Abkommen biete ihren Landsleuten „große Chancen“, da für Spanien die Beschäftigung junger Menschen hohe Priorität habe. Wichtig sei dabei auch der Schulterschluss auf europäischer Ebene. Das Memorandum nannte sie einen „sehr wichtigen Schritt bei der Unterstützung unserer jungen Menschen“.

Die deutsch-spanische Absichtserklärung betont gemeinsame Anstrengungen, mehr junge Leute in Arbeit oder Ausbildung zu bringen. Gefördert werden soll auch die Mobilität der Betroffenen über Sprachangebote sowie durch Umzugs- und Bewerbungshilfen. Für das Programm von Bundesregierung und Bundesagentur für Arbeit stehen bis 2016 insgesamt rund 140 Millionen Euro zur Verfügung.

Generell sollen zur Steigerung der Jugenderwerbsfähigkeit aber vorrangig europäische Finanzmittel genutzt werden. Unterm Strich sind dafür rund 22 Milliarden Euro für die kommenden Jahre vorgesehen. Die Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit, die aufgrund der Wirtschafts- und Finanzkrise ständig steigt, steht auch im Mittelpunkt des nächsten Treffens der 20 wichtigsten Industrieländer (G 20) Ende Juli in Moskau. dpa

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