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Der britische Premier Boris Johnson (links) und der Labour-Vorsitzende Jeremy Corbyn.

© imago images/Xinhua

Johnson gegen Corbyn: Offenes Rennen im britischen Wahlkampf

Oppositionschef Corbyn hat sich beim TV-Duell in Großbritannien gut geschlagen. Eine Prognose für den Wahlausgang ist derzeit aber nicht möglich. Ein Kommentar.

Ein Kommentar von Albrecht Meier

Der britische Oppositionschef Jeremy Corbyn hat sich in der ersten Fernsehdebatte mit Premier Boris Johnson besser geschlagen als erwartet. Ob er damit eine Aufholjagd der Labour-Partei vor der Parlamentswahl eingeläutet hat? Man sollte mit Prognosen in der britischen Politik vorsichtig sein. Johnsons Vorgängerin Theresa May ging 2017 felsenfest von einem Wahlsieg der Konservativen aus und verspielte deren Parlamentsmehrheit. Mays Vorgänger David Cameron glaubte 2016 an einen sicheren Erfolg beim EU-Referendum. Der Ausgang ist bekannt.

Zweifel an der Integrität Johnsons und am Brexit-Kurs Corbyns

Bei der aktuellen Wahl steht derzeit lediglich fest, dass die Briten in drei Wochen die Wahl haben zwischen einem Premier, dessen persönliche Integrität zweifelhaft ist, und einem Oppositionschef, der beim Brexit nicht weiß, was er will. Zumindest ließ Corbyn auch beim TV-Duell erneut die Frage offen, wie er sich im Fall eines neuerlichen Referendums positionieren würde. Es gibt noch ein drittes Fragezeichen bei der Wahl: Es ist noch nicht absehbar, ob der Brexit die Abstimmung tatsächlich komplett dominieren wird. Dies wäre im Sinne Johnsons, der den EU-Austritt zum 31. Januar verspricht. Kein Wunder, dass Corbyn im Wahlkampf lieber über die soziale Schieflage in Großbritannien spricht.

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