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Jugend: Einmal Weltwärts und zurück

Über 2000 junge Deutsche sind mit dem Freiwilligendienst Weltwärts in Hilfsprojekten auf der ganzen Welt unterwegs gewesen. Jetzt ziehen Helfer und das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Bilanz.

Berlin - Sie kümmern sich um Kinder in Nicaragua oder helfen beim Aufbau eines Mikrokreditprojektes in Indien, reisen nach Afrika und Mexiko. 2100 junge Deutsche waren bereits mit dem entwicklungspolitischen Freiwilligendienst Weltwärts in Hilfsprojekten auf der ganzen Welt tätig. Ein Jahr nach dem Start des Programms vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung zogen Ministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul (SPD) und einige Weltwärts-Heimkehrer gemeinsam Bilanz.

„Die Erfahrungen im Partnerland verändern den Blick auf die Welt und aufs eigene Land“, lobte Wieczorek-Zeul das Programm. Die Helfer im Alter von 18 bis 28 Jahren bewerben sich über die jeweilige Organisation bei Weltwärts. Pro Person und Monat erhalten die ent sendenen Organisationen 580 Euro vom Ministerium, 100 Euro davon gehen als Taschengeld an die jungen Helfer. Dass sie damit oft mehr Geld zur Verfügung haben als ihre einheimischen Kollegen, sehen sie kritisch. Umso wichtiger sei es, sich in die lokale Gemeinschaft zu integrieren, sagte der 21-jährige Laurin Vierrath. Ein Jahr lang unterrichtete er in der Dominikanischen Republik Grundschüler und wohnte bei einer Familie.

Die Weltwärts-Reisenden sieht Vierrath nicht als Konkurrenz zu lokalen oder professionellen Entwicklungshelfern, sondern als Ergänzung. Um persönlichen Kontakt aufzubauen und zuzuhören, müsse man nicht besonders ausgebildet sein. „Dafür reicht auch ein deutscher Abiturient.“ Ähnlich sieht es auch Pablo Schickinger, Vorstandsmitglied der Weltweiten Initiative für Soziales Engagement. Seine Organisation verpflichtet auch deshalb gern Weltwärts-Freiwillige, weil sie sich so die nächste Generation der Entwicklungshelfer warmhalten kann. Vor Ort mute man den Jugendlichen zwar einiges zu, Abbrecher gebe es dennoch kaum.

Weltwärts soll langfristig ein jährliches Fördervolumen von 70 Millionen Euro zur Verfügung haben. 10 000 junge Menschen könnten dann pro Jahr ins Ausland reisen. Für die 2100 bislang entsendeten Helfer wurden etwa 15 Millionen ausgegeben. Mehr als 180 Organisationen nehmen teil. Katja Reimann

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