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Der erste russische Gefangege. Ob er Soldat ist oder ein ehemaliger Soldat, ist noch unklar.

© AFP

Kämpfe im Donbass: Ukrainische Behörden zeigen mutmaßliche russische Soldaten in Haft

Die Ukraine hat zwei mutmaßliche russische Soldaten gefangengenommen und im Fernsehen vorgeführt. Laut Moskau handelt es sich aber um ehemalige Militärangehörige.

Die ukrainischen Behörden haben Medienvertretern am Dienstag zwei mutmaßliche gefangene russische Soldaten vorgeführt. Die beiden Männer befanden sich in zwei getrennten Zimmern in einem Militärkrankenhaus in der ukrainischen Hauptstadt
Kiew, wie ein Journalist der Nachrichtenagentur AFP berichtete. Im Osten der Ukraine wurden bei neuerlichen Gefechten nach Angaben der ukrainischen Behörden vier Soldaten getötet.

Die Medienvertreter wurden in Gruppen und begleitet von ukrainischen Sicherheitskräften zu den Gefangenen geführt. Vor ihnen waren sieben Vertreter der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE), der Menschenrechtsorganisation Amnesty International und der EU zu den Männern gelassen worden.

Der zweite gefangene russische Kämpfer. Laut Amnesty International wurden die Gefangenen nicht gefoltert.
Der zweite gefangene russische Kämpfer. Laut Amnesty International wurden die Gefangenen nicht gefoltert.

© AFP

Das ukrainische Militär hatte am Sonntag erklärt, in der umkämpften Region in der Ostukraine seien zwei "russische Soldaten" gefangen genommen worden. Laut dem russischen Verteidigungsministerium handelt es sich um "ehemalige russische Soldaten".

Bei dem Besuch der Journalisten im Krankenzimmer hielt sich einer der beiden Gefangenen die Hände vor das Gesicht. Der andere sagte, seine Frau uns seine Eltern fehlten ihm. Er wollte nicht sagen, ob er noch im Dienste der russischen Armee steht. Ein Amnesty-Sprecher sagte, die beiden Männer würden nach eigenen Angaben gut behandelt. "Wir haben sie gefragt, ob sie gefoltert wurden und sie haben dies verneint." Kiew und der Westen beschuldigen Russland, die Separatisten mit Waffen und Soldaten zu unterstützen, was Moskau jedoch bestreitet. Dem Kreml zufolge sind russische Bürger allenfalls freiwillig an der Seite der Separatisten an den Kämpfen beteiligt.

Es war das zweite Mal seit Beginn der Kämpfe in der Ostukraine vor mehr als einem Jahr, dass Kiew die Gefangennahme russischer Soldaten verkündete. Im August waren zehn russische Fallschirmjäger gefangen genommen worden. Sie konnten im Zuge eines
Gefangenenaustauschs in ihre Heimat zurückkehren. Bei den Kämpfen zwischen der ukrainischen Armee und den Separatisten wurden bislang mehr als 6200 Menschen getötet. Die Konfliktparteien hatten sich im Februar auf einen von Deutschland und Frankreich vermittelten Waffenstillstand geeinigt, der seitdem jedoch mehrfach gebrochen wurde. Am Dienstag wurden bei Gefechten in der Region Luhansk nach Angaben der dortigen Kiew-treuen Behörden vier ukrainische Soldaten getötet und zwei weitere verletzt. AFP

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