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Politik: Kalkuliert

Rechnen war schon früh seine Stärke – und lag in der Familie. Der Vater arbeitete nach dem Krieg in der Finanzverwaltung, und Sohn Georg, 1945 geboren, studierte nach dem Abi im mathematischnaturwissenschaftlichen Zweig Jura und Mathematik.

Rechnen war schon früh seine Stärke – und lag in der Familie. Der Vater arbeitete nach dem Krieg in der Finanzverwaltung, und Sohn Georg, 1945 geboren, studierte nach dem Abi im mathematischnaturwissenschaftlichen Zweig Jura und Mathematik. 1983 wurde er Stadtkämmerer in Münster. Kurt Biedenkopf, der Milbradt aus Nordrhein-Westfalen kannte, berief ihn nach seinem Wahlsieg 1990 in Sachsen zum Finanzminister. Leitsätze Milbradts: strikt sparen, nicht schönfärben. Als es um die eigene Nachfolge ging, verkrachte sich Biedenkopf mit seinem einstigen Zögling. Angeblich habe sich sich Milbradt vorschnell als heimlicher Herrscher präsentiert. Milbradt gewann den Machtkampf gegen „König Kurt“: 2001 wurde er gegen den erklärten Willen Biedenkopfs zum CDU-Landeschef gewählt, ein Jahr später Ministerpräsident – und Milbradt kündigte an, er wolle die „erfolgreiche Politik Biedenkopfs“ fortsetzen. Alles läuft darauf hinaus, dass er bei der Landtagswahl 2004 die absolute CDU-Mehrheit verteidigen kann – erst recht, seit die Debatte um Olympia 2012 in Leipzig den potenziellen SPD-Herausforderer Wolfgang Tiefensee beschädigt. Auch wenn Milbradt wohl nie Volkstribun wird. Einen „König Georg“ habe es in der sächsischen Geschichte schon gegeben, winkt er ab. m.m.

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