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Der Impfstoff Comirnaty von Biontech/Pfizer (Archivbild)

© dpa/Robert Michael

Update

Kampf gegen das Coronavirus: USA lassen Impfstoff von Biontech und Pfizer für Kinder ab zwölf Jahren zu

Kanada und weitere Länder nutzen schon das Biontech/Pfizer-Vakzin für Kinder. Nun ziehen die USA nach. Das macht Spahn auch optimistisch für Deutschland.

Die US-Arzneimittelbehörde FDA hat den Corona-Impfstoff des deutschen Herstellers Biontech und seines US-Partners Pfizer auch für Kinder und Jugendliche im Alter von 12 bis 15 Jahren zugelassen.

Die bereits bestehende Notfallzulassung zur Verabreichung ab 16 Jahren sei entsprechend angepasst und erweitert worden, teilte die FDA am Montag mit. Anfang April hatten Biontech und Pfizer einen entsprechenden Antrag bei der Behörde eingereicht.

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FDA-Chefin Janet Woodcock sprach von einem wichtigen Schritt im Kampf gegen die Pandemie. „Die heutige Aktion ermöglicht es, eine jüngere Bevölkerung vor Covid-19 zu schützen, was uns der Rückkehr zu einem Gefühl der Normalität und der Beendigung der Pandemie näher bringt.“ Eltern und Erziehungsberechtigte könnten sicher sein, dass die Behörde alle verfügbaren Daten streng und gründlich geprüft habe.

US-Präsident Joe Biden sprach von „einer vielversprechenden Entwicklung in unserem Kampf gegen das Virus“. Eltern, die ihre Kinder schützen wollten, seien diesem Ziel mit der Notfallzulassung des Präparats einen Schritt näher gekommen. Biden fügte mit Blick auf die Fortschritte bei den Impfungen hinzu: „Das Licht am Ende des Tunnels wächst, und heute wurde es ein wenig heller.“

Vor den USA hatten schon Kanada und andere Länder den Impfstoff auch für 12- bis 15-Jährige freigegeben. In der EU darf das Mittel von Biontech/Pfizer bislang nur Menschen ab 16 Jahren gespritzt werden. Bei der europäischen Zulassungsbehörde EMA liegt allerdings ebenfalls ein entsprechendes Gesuch, die Prüfung könnte noch bis Anfang oder Mitte Juni dauern.

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Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hält es daher für möglich, dass bis zum Ende der Sommerferien den 12- bis 18-Jährigen in Deutschland ein Impfangebot gemacht wird. Das hänge aber in erster Linie von der Zulassung der Impfstoffe für Jugendlichen ab, sagte Spahn am Dienstag im Deutschlandfunk.

Mit den Ländern sei vereinbart, dass die Impfungen für Jugendliche dann umgesetzt werden - etwa durch Reihenimpfungen in Schulen oder durch Einladung in die Impfzentren. Dann könne auch der Schulbetrieb nach den Sommerferien wieder normaler beginnen.

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Biontech und Pfizer hatten vor einigen Wochen mitgeteilt, dass eine klinische Studie in der Altersgruppe von 12 bis 15 Jahren in den USA eine Wirksamkeit von 100 Prozent gezeigt habe. Die Impfung sei zudem auch gut vertragen worden. Die Nebenwirkungen hätten jenen in der Altersgruppe von 16 bis 25 Jahren entsprochen. Laut der FDA wurden den US-Behörden in den vergangenen Monaten etwa 1,5 Millionen Corona-Infektionen von Personen im Alter zwischen 11 und 17 Jahren gemeldet.

Die Impfung von Minderjährigen gilt als sehr wichtig für die Annäherung an die sogenannte Herdenimmunität, mit der die Pandemie unter Kontrolle gebracht werden soll. Viele Experten zweifeln wegen der weit verbreiteten Impfskepsis in den USA allerdings mittlerweile daran, dass diese überhaupt erreicht werden kann.

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Zwar haben bereits 46 Prozent der Amerikaner mindestens eine Impfstoffdosis gespritzt bekommen - die Nachfrage nimmt aber stetig ab. Wie hoch der Anteil der Geimpften für die Herdenimmunität sein muss ist umstritten. Schätzungen variieren zwischen etwa 70 und 90 Prozent.

Biontech und Pfizer untersuchen zudem weiterhin die Wirkung und Sicherheit ihres Corona-Impfstoffs bei Kindern zwischen sechs Monaten und elf Jahren. Biontech geht nach eigenen Angaben davon aus, dass belastbare Daten dazu bis September verfügbar sein werden. Auch andere Corona-Impfstoffe werden derzeit an Kindern und Jugendlichen getestet. (dpa)

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