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Kampf gegen Terror: CIA heuerte private Terroristenjäger an

Aus dem Geheimplan zur Ergreifung und Tötung von Al-Qaida-Terroristen werden neue Details bekannt. Offenbar haben die CIA-Agenten nicht nur ihren eigenen Kräften vertraut.

Bei der Jagd auf Top-Terroristen der Organisation al-Qaida hat der US-Geheimdienst CIA mit der umstrittenen privaten Sicherheitsfirma Blackwater zusammengearbeitet. Das berichtet die New York Times unter Berufung auf Mitarbeiter der früheren und amtierenden US-Regierung.

Demnach sollten die Terroristenführer im Rahmen des Terror-Geheimprogramms aufgespürt und getötet werden. Leitende Blackwater-Angestellte hätten der CIA bei der Planung, beim Training und der Überwachung des Programms geholfen. Trotz Ausgaben in Millionenhöhe, habe dies aber nicht zur Festnahme oder Tötung eines Terroristen geführt.

Es sei jedoch nicht klar, ob die Blackwater-Mitarbeiter auch an der Tötung von Terroristen beteiligt werden oder lediglich beratende und überwachende Funktionen übernehmen sollten. Die CIA habe die Verträge dabei auch nicht mit Blackwater, sondern direkt mit den Mitarbeitern der Firma geschlossen.

Unter der Regierung von Präsident George W. Bush waren von den Geheimdiensten vermehrt Aufgaben an private Firmen vergeben worden, darunter beispielsweise auch die Befragung von Gefangenen. Die Beschäftigung von Außenstehenden in einem Programm, in dem über Leben und Tod entschieden werde, habe aber zu schweren Bedenken hinsichtlich der Verantwortbarkeit solcher verdeckter Operationen geführt, sagten namentlich nicht genannte Regierungsmitarbeiter der Zeitung.

Blackwater, das sich inzwischen in Xe Services umbenannt hat, war für die Bush-Regierung hauptsächlich im Irak im Personenschutz tätig. Die Firma war vor allem wegen einer Schießerei im September 2007 ins Kreuzfeuer der Kritik geraten. Dabei sollen mehrere Firmen-Angestellte wahllos auf 17 irakische Zivilisten gefeuert haben.

Mitte Juli waren erste Details aus dem CIA-Geheimprogramm zur Ergreifung und Tötung von al-Qaida-Terroristen bekannt geworden. Demnach habe sich die Ausarbeitung der Pläne jahrelang hingezogen und hohe Kosten verursacht. Grundlage sei eine Anweisung des damaligen Präsidenten George W. Bush nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 gewesen, über die der Kongress jedoch nicht informiert wurde. Als Verantwortlicher für diese rechtswidrige Geheimhaltung wird Ex-Vizepräsident Dick Cheney genannt. Er habe dafür gesorgt, dass das Projekt den zuständigen Parlamentsausschüssen über acht Jahre lang verschwiegen wurde.

Der jetzige CIA-Chef Leon Panetta habe bereits Mitte Juni von dem Geheimplan erfahren und einen Tag später dann den Kongress darüber informiert. Diese Unterrichtung sei nach dem jetzigen Bericht der New York Times auch deshalb so prompt erfolgt, da mit den Blackwater-Mitarbeitern eben auch Außenstehende für das Programm verpflichtet gewesen waren.

Quelle: ZEIT ONLINE, dpa, Reuters

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