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Der türkische Präsident Erdogan will künftig mit seinem US-Kollegen Trump kooperieren.

© AFP

Kampf gegen Terror: Erdogan und Trump wollen gemeinsam gegen den IS vorgehen

In einem Telefongespräch sollen die Präsidenten der USA und der Türkei eine Kooperation gegen die Terrormiliz vereinbart haben. Auch der spanische Ministerpräsident erhielt einen Anruf von Trump.

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan und US-Präsident Donald Trump haben Regierungskreisen zufolge in einem Telefongespräch ein gemeinsames Vorgehen gegen den IS in Syrien vereinbart. Die Kooperation betreffe die beiden von der Extremisten-Miliz Islamischer Staat (IS) kontrollierten Städte Rakka und Al-Bab, heißt es aus Ankara.

Unterschiedliche Positionen zur Kurdenmiliz YPG

Erdogan habe die USA zudem aufgefordert, nicht länger die Kurdenmiliz YPG zu unterstützen. Die YPG gehört zu einer Anti-IS-Allianz und gilt als der schlagkräftigste Verbündete des Westens gegen den IS. Das türkische Militär dagegen bekämpft die Kurdenmiliz in Syrien. CIA-Direktor Mike Pompeo werde am Donnerstag in die Türkei reisen, um über die YPG zu beraten, hieß es in den Kreisen.

Weitere Themen in dem Telefonat seien eine Sicherheitszone in Syrien, die Flüchtlingskrise und der Kampf gegen Terror gewesen.

Trump bekennt sich in Telefonaten mit Erdogan und Rajoy zur Nato

Bei dem Telefonaten mit seinem türkischen Kollegen Erdogan und dem spanischen Ministerpräsidenten Mariano Rajoy hat Trump die Bedeutung der Nato bekräftigt. In seinem Gespräch mit Erdogan versicherte Trump der Türkei am Dienstag die Unterstützung der USA "als strategischer Partner und Nato-Verbündeter", wie das Weiße Haus mitteilte. Er hob demnach zudem die "engen, langjährigen Beziehungen" zwischen beiden Ländern und ihr "gemeinsames Engagement" bei der "Bekämpfung des Terrorismus in all seinen Formen" hervor.

Auch in seinem Gespräch mit Rajoy betonte Trump das enge Verhältnis zwischen Spanien und den USA und die vielen "gemeinsamen Interessen" beider Länder. Nach Angaben des Weißen Hauses unterstrich er zudem das Bekenntnis der USA zur Nato. Gleichzeitig mahnte er aber an, dass alle Nato-Partner "die Last der Verteidigungsausgaben" gemeinsamen tragen müssten. Nach dem Machtwechsel in Washington war bei den europäischen Nato-Bündnispartnern die Sorge gewachsen, dass die Trump-Regierung die transatlantische Partnerschaft in Frage stellen und eine Spaltung Europas vorantreiben könnte.

Trump hatte Nato als überholt bezeichnet

Trump hatte Mitte Januar die Nato als überholt bezeichnet, weil sie "vor vielen, vielen Jahren entworfen wurde" und sich "nicht um den Terrorismus gekümmert" habe. Er erneuerte damals zudem seine Kritik, dass europäische Nato-Mitglieder sich zu wenig an den finanziellen Lasten im Bündnis beteiligten. Der Milliardär hatte im Wahlkampf sogar die Nato-Beistandsgarantie für Länder in Frage gestellt, die nicht genug im Verteidigungsbereich investieren. Seit Jahren ist es Ziel der Nato, dass ihre Mitgliedstaaten zwei Prozent ihrer Wirtschaftsleistung in den Verteidigungsetat stecken. Diese Vorgabe erfüllen bisher nur vier europäische Nato-Staaten.

In Deutschland liegt der Anteil bei knapp 1,2 Prozent. Seit seinem Amtsantritt bekannte sich Trump aber mehrfach zur Nato. Ende Mai will er die Staats- und Regierungschefs der anderen Nato-Mitgliedstaaten bei einem Gipfel in Brüssel treffen. (rtr, AFP)

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