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Politik: Kampf gegen Terror: "Überwältigende Beweise für bin Ladens Schuld"

Die britische Regierung hat "überwältigende" und "unzweifelhafte Beweise" für die Schuld Osama bin Ladens und seiner al-Qaida Organisation an den Terroranschlägen vom 11. September vorgelegt.

Die britische Regierung hat "überwältigende" und "unzweifelhafte Beweise" für die Schuld Osama bin Ladens und seiner al-Qaida Organisation an den Terroranschlägen vom 11. September vorgelegt. "Bin Laden und al-Qaida konnten diese Gräueltaten wegen ihrer engen Verbindung zum Taliban-Regime in Afghanistan verüben, das ihnen erlaubt, straflos ihren terroristischen Aktivitäten nachzugehen." Die Regierung veröffentlichte ein 20-seitiges, als "Zwischenbericht" bezeichnetes Dokument mit ausführlichen Einzelheiten. Zwar werden keine neuen Namen genannt und vieles bleibt zum Schutz von Quellen weiter geheim, doch Experten zufolge wurden noch nie in der britischen Parlamentsgeschichte so viele Details aus der Arbeit der Nachrichtendienste veröffentlicht.

Zum Thema Online Spezial: Kampf gegen Terror Militärische Reaktionen: Die Vorbereitungen auf einen Gegenschlag Osama bin Laden: Amerikas Staatsfeind Nummer 1 Fahndung: Die Suche nach Hintermännern und "Schläfern" Innere Sicherheit: Mehr Geld und schärfere Gesetze: Wie Deutschland sicherer werden soll Fotos: Die Ereignisse seit dem 11. September in Bildern Gerüstet mit diesen Beweisen machte sich Blair nach der Parlamentsdebatte nach Moskau auf. Dort wollte er unter anderem erkunden, wie weit Präsident Putin in seiner Unterstützung für eine amerikanisch-britische Militäroperationen zu gehen bereit ist. Von Moskau soll Blair noch am heutigen Freitag in die pakistanische Hauptstadt Islamabad weiterfliegen. Pakistan hatte die neuen Beweise für bin Ladens Schuld bereits am Mittwoch als ausreichend für eine Anklage bezeichnet. Humanitäre Hilfe wird dabei auf dem Programm stehen, doch muss Blair, wie US Verteidigungsminister Rumsfeld auf seiner Nahostmission, vor allem neu aufgerissene Löcher in der Anti-Terror Koalition stopfen. Aus Militärkreisen hieß es in London, eine bereits geplante Aktion sei in letzter Minute verschoben worden, weil Länder wie Pakistan und Usbekistan Rückzieher machten.

Zu den wichtigsten Beweisen gegen bin Laden gehört, dass einer seiner engsten Gehilfen nach dem 11. September seine Mithilfe und die der al-Qaida zugegeben habe. Wichtige Mitglieder der Organisation seien angewiesen worden, rechtzeitig vor dem 11. September nach Afghanistan zurückzukehren. Bin Laden selbst habe von dem bevorstehenden Anschlag gesprochen. Dies könnte sich auf ein laut dem amerikanischen Sender NBC abgehörtes Telefonat bin Ladens mit seiner Stiefmutter beziehen, in dem er "große Nachrichten" angekündigt haben soll. Laut dem britischen Dossier haben drei der Attentäter vom 11. September nachweislich al-Qaida Verbindungen.

mth

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