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KANADA: Offensiver Umgang

In Kanada haben die Soldaten Namen und Gesichter. Das gilt für die Lebenden wie für die Toten.

In Kanada haben die Soldaten Namen und Gesichter. Das gilt für die Lebenden wie für die Toten. Anders als in Deutschland, wo die Öffentlichkeit nur sporadisch etwas über die Einsätze erfährt, haben alle großen kanadischen Medien ständig Korrespondenten bei den Soldaten in Kandahar und anderen afghanischen Einsatzorten, die ausführlich über die Soldaten und ihren Alltag im Krieg berichten – bis hin zu tödlich verlaufenen Einsätzen. Wenn ein Soldat ums Leben kommt, gibt das kanadische Verteidigungsministerium – anders als in Deutschland – sogleich Namen, Fotos und Informationen zum Familienstand des Getöteten bekannt. Kanadas Regierung geht offensiv mit dem Tod von Soldaten um: „Auch wenn es unser Ziel ist, Afghanistan den Afghanen als besser regiertes, friedlicheres und sichereres Land zu überlassen, so lasst uns nicht den tragischen Tod unseres Soldaten als Scheitern unserer Mission sehen, denn darauf zählen unsere Feinde“, erklärte das Verteidigungsministerium in Ottawa vor knapp zwei Wochen, als mit Corporal Martin Dubé der bislang 120. kanadische Soldat beim Afghanistan-Einsatz ums Leben kam. lvt

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