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Kaukasus-Konflikt

© dpa

Kaukasus-Krieg: Russische Truppen rücken wieder vor

Ein kurzes Durchatmen aber kein Ende des Krieges: Ungeachtet des Friedensplans zwischen Moskau und Georgien sind russische Truppen nach Angaben aus Tiflis wieder in die georgische Hafenstadt Poti am Schwarzen Meer eingerückt. Auch in Gori sind noch mehr Truppen stationiert, als verabredet.

Die Waffenruhe in Georgien ist brüchiger, als angenommen: Die russischen Truppen im Südkaukasus haben nach Medienberichten anscheinend gezielt georgische Militäranlagen zerstört. So seien Soldaten erneut in die Hafenstadt Poti am Schwarzen Meer eingerückt, um dortige Radaranlagen unbrauchbar zu machen.

Ein Sprecher des Innenministeriums in Tiflis sagte, dass sich die russischen Truppen auch noch nicht aus Gori zurückgezogen hätten. "Sie haben jetzt ihre Meinung geändert", sagte Sprecher Schota Utjaschwili. Um Zusammenstöße mit den Russen zu vermeiden, hätten die georgischen Sicherheitskräfte deshalb ihren Weg in die Stadt vorerst gestoppt. Das russische Verteidigungsministerium hatte zuvor angekündigt, dass die georgische Polizei am Donnerstag im Tagesverlauf wieder Sicherheit und Ordnung in der Stadt kontrollieren könne. Das georgische Innenministerium teilte dagegen mit, eigene Polizeikräfte seien bereits wieder in Gori gewesen, hätten die Stadt aber wegen einer verstärkten russischen Militärpräsenz wieder verlassen.

Explosionen sind zu hören

Über den Einsatz der russischen Militäreinheiten im georgischen Kernland gehen die Ansichten auseinander. Die georgische Führung sieht darin einen Bruch der am Dienstag vereinbarten Waffenstillstands-Erklärung. Russland dagegen begründet weitere Einsätze in Georgien mit der Notwendigkeit, zukünftige Gewalt zu verhindern.

Aus der Stadt Senaki vor der Grenze zum abtrünnigen Gebiet Abchasien berichtete der georgische Rundfunk, dass russische Verbände georgische Munitionslager ausräumten. Dabei seien wiederholt Explosionen zu hören gewesen. Eine Korrespondentin des georgischen Radios vermutete, dass ein Teil der Munition zerstört wurde.

Gori war im bewaffneten Konflikt mit Russland am Montag von russischen Truppen besetzt worden. Moskau und Tiflis einigten sich unter Vermittlung der Europäischen Union inzwischen auf einen Friedensplan. (sba/dpa/AFP)

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