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Politik: Kein Korkenknallen in Paris

PARIS/LONDON .Die Regierung von Großbritannien und Frankreich reagierten vorsichtig und zurückhaltend auf den Rücktritt von Oskar Lafontaine.

PARIS/LONDON .Die Regierung von Großbritannien und Frankreich reagierten vorsichtig und zurückhaltend auf den Rücktritt von Oskar Lafontaine.Der französische Wirtschafts- und Finanzminister Dominique Strauss-Kahn sagte, er bedauere die von Lafontaine getroffene Entscheidung, "selbst wenn ich sie respektiere".Er bleibe im persönlichen Kontakt mit Lafontaine.Zu den Gründen für dessen Entscheidung wollte sich der französische Minister nicht äußern: "Das ist eine rein deutsche politische Angelegenheit."

Ein Sprecher des britischen Premierministers Blair betonte, im britischen Kabinett hätten angesichts der Nachrichten aus Bonn nicht die Korken geknallt.Die Beziehungen zwischen der britischen und der deutschen Regierung seien exzellent, aber man habe andererseits auch nie einen Hehl daraus gemacht, daß Lafontaine andere Ansichten über die wirtschaftliche Zukunft Europas gehabt habe, als sie in London gehegt worden seien.Dies bedeute nicht, daß die Beziehungen zu Lafontaine nicht gut gewesen seien.

Insbesondere die Perspektiven Lafontaines für eine umfassendere Steuerharmonisierung innerhalb der Europäischen Union (EU) waren indirekt Wasser auf die Mühlen der Europa- Gegner in den Reihen der Konservativen gewesen.Britische Boulevard-Blätter hatten wiederholt persönlich gegen Oskar Lafontaine zum Jagen geblasen.

Blairs Sprecher stellte ungeachtet der anerkennenden Worte für Lafontaine klar, daß die britische Regierung Lafontaine nicht unterstützen würde, sollte er sich um den Vorsitz in der EU-Kommission und die Nachfolge von Kommissionspräsident Jacques Santer bemühen.Der Kommissionspräsident werde auf normalem Weg gewählt.

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