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Politik: Kein Zugang für Rotes Kreuz zu US-Lagern

Genf - Zwischen dem Roten Kreuz und den USA gibt es einen neuen Konflikt um Gefangene im Kampf gegen den Terror. Washington ignoriere seit Monaten Forderungen nach Informationen über Inhaftierte in US-Lagern, sagte die Sprecherin des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK), Antonella Notari in Genf.

Genf - Zwischen dem Roten Kreuz und den USA gibt es einen neuen Konflikt um Gefangene im Kampf gegen den Terror. Washington ignoriere seit Monaten Forderungen nach Informationen über Inhaftierte in US-Lagern, sagte die Sprecherin des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK), Antonella Notari in Genf. IKRK-Präsident Jakob Kellenberger hatte im Januar angemahnt, Nachrichten über „das Schicksal einer unbekannten Zahl von Menschen zu erhalten, die im Krieg gegen den Terror festgenommen worden sind und an unbekannten Orten festgehalten werden“. Zudem verlangte er Zugang für IKRK-Delegierte zu den Lagern. „Bis heute aber haben wir keine Antwort aus Washington erhalten“, so Notari. Die Genfer Konventionen ermächtigen das IKRK zum Besuch von Kriegsgefangenen. Dabei sollen die Delegierten überprüfen, dass Gefangene „jederzeit mit Menschlichkeit behandelt werden“. Verteidigungsminister Donald Rumsfeld hatte vorige Woche bestätigt, dass US-Truppen einen mutmaßlichen irakischen Terroristen in Gewahrsam genommen haben – ohne das IKRK darüber zu informieren. Laut Genfer Konventionen muss das IKRK allerdings Nachricht über alle Kriegsgefangenen erhalten.

Jan Dirk Herbermann

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