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Die Zahl der Baugenehmigungen ist im ersten Halbjahr 2019 gegenüber dem Vorjahr um 2,3 Prozent gesunken.

© imago images / Winfried Rothermel

Keine Entspannung auf dem Wohnungsmarkt: Weniger Baugenehmigungen für Wohnungen im ersten Halbjahr

Die Zahl der Baugenehmigungen sinkt im ersten Halbjahr 2019 gegenüber dem Vorjahr um 2,3 Prozent. Bei neuen Mehrfamilienhäusern ist der Rückgang noch größer.

Weiterhin keine Entspannung auf dem vielerorts engen Wohnungsmarkt in Deutschland: Im ersten Halbjahr 2019 erteilten die Behörden weniger Baugenehmigungen als im Vorjahreszeitraum. Von Januar bis einschließlich Juni gab es grünes Licht für den Neubau oder Umbau von gut 164.600 Wohnungen, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag mitteilte. Das waren nach Berechnungen der Wiesbadener Statistiker 2,3 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum.

In neu zu errichtenden Wohngebäuden wurden in den sechs Monaten knapp 142.400 Wohnungen genehmigt. Das waren 3,1 Prozent oder gut 4500 Einheiten weniger als ein Jahr zuvor. Während das Niveau bei den Einfamilienhäusern fast unverändert blieb (minus 0,1 Prozent), sank die Zahl der Baugenehmigungen für Zweifamilienhäuser (minus 4,7 Prozent) und Mehrfamilienhäuser (minus 3,2 Prozent) deutlicher.

„Insbesondere der Rückgang der Baugenehmigungen bei Mehrfamilienhäusern ist alarmierend. Denn hier gibt es den größten Bedarf“, kommentierte der Bundesvorsitzende der Gewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU), Robert Feiger, die Zahlen. Teures Bauland mache den Bau bezahlbarer Wohnungen vielerorts unmöglich.

Um die große Nachfrage nach Immobilien zu decken, müssen nach Einschätzung von Politik und Bauwirtschaft in Deutschland jährlich 350.000 bis 400.000 Wohnungen entstehen. Im vergangenen Jahr wurde der Neubau von knapp 302.800 Wohnungen in reinen Wohngebäuden genehmigt. Inklusive Nichtwohngebäuden gab es im Jahr 2018 gut 347.000 Genehmigungen. Gebremst wird Neubau dadurch, dass Flächen in Ballungsräumen knapp sind, die Preise deutlich angezogen haben und Handwerker wegen voller Auftragsbücher kaum hinterherkommen. (dpa)

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