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Die Koalition ist uneins über die Erhöhung des Kindergeldes.

© dpa

Kindergeld: Finanzminister Schäuble will Kindergeld erst später erhöhen

Die große Koalition erwägt, das Kindergeld erst 2016 anzuheben. Dafür könnte es dann aber mehr Geld geben.

Offenbar gibt es in der großen Koalition Überlegungen, die geplante Kindergelderhöhung um zwei Jahre auf 2016 zu verschieben. Die Süddeutsche Zeitung berichtet unter Berufung auf Koalitionskreise, Finanzminister Schäuble habe einen entsprechenden Vorschlag gemacht. Die Erhöhung solle dann aber stärker ausfallen und auch der Kinderzuschlag für Geringverdiener angehoben werden. Der Kinderzuschlag wird gezahlt, um zu vermeiden, dass Geringverdiener zu ihrem Einkommen noch Hartz-IV-Leistungen beziehen müssen.

Seit Wochen streiten die Fachpolitiker von SPD und Union, wie Familien besser unterstützt werden können. Allein eine Erhöhung des Kindergeldes um zwei Euro monatlich, die derzeit im Gespräch ist, würde Mehrkosten in Höhe von 425 Millionen Euro bedeuten. Die Familienpolitiker von CDU und CSU wollen das Kindergeld stärker anheben, Familienministerin Manuela Schwesig (SPD) plädiert für eine Erhöhung des Kinderzuschlages, da dieser wirklich bedürftigen Familien zu Gute komme. Wenn das Kindergeld erst 2016 erhöht wird, würde dies Finanzminister Schäuble (CDU) Spielraum eröffnen, 2015 einen ausgeglichenen Bundeshaushalt zu erreichen.

Das Kindergeld beträgt derzeit für das erste und zweite Kind 184 Euro, für das dritte 190 und für jedes weitere 215 Euro. Hintergrund eines möglichen Erhöhungsverzichts ist der jüngste Bericht über das Existenzminimum, der für Anfang dieses Jahres eine Anhebung des Steuer-Freibetrags für Kinder um 72 Euro auf insgesamt 7080 Euro vorsieht. Würde das Kindergeld entsprechend angehoben, bekämen Eltern pro Kind zwei Euro mehr im Monat - daraus ergeben sich die errechneten 425 Millionen Euro Mehrkosten im Jahr. Bereits die schwarz-gelbe Koalition hatte deshalb auf die Erhöhung verzichtet.(dpa, AFP)

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