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Politik: Kinderpolitik: Grüne sehen „Kulturkampf“

Berlin Die Grünen wollen ihr Profil als Kinder- und Familienpartei schärfen und damit auch in Wählermilieus der Union einbrechen. Nach der ersten Sitzung der neu eingerichteten „Kinderkommission“ der Partei kündigte Verbraucherschutzministerin Renate Künast am Donnerstag an, der Familienpolitik werde eine wichtige Rolle in der politischen Debatte mit der Union um die Gestaltung der Lebensverhältnisse in Deutschland zukommen.

Berlin Die Grünen wollen ihr Profil als Kinder- und Familienpartei schärfen und damit auch in Wählermilieus der Union einbrechen. Nach der ersten Sitzung der neu eingerichteten „Kinderkommission“ der Partei kündigte Verbraucherschutzministerin Renate Künast am Donnerstag an, der Familienpolitik werde eine wichtige Rolle in der politischen Debatte mit der Union um die Gestaltung der Lebensverhältnisse in Deutschland zukommen. „Wir nehmen den Kulturkampf um die Modernisierung der Gesellschaft auf“, sagte sie dem Tagesspiegel. Die Ministerin leitet die Kommission gemeinsam mit Bundesgeschäftsführerin Steffi Lemke. Anders als die Union hätten die Grünen ein umfassendes Konzept der Modernisierung, in dem Kinder-, Verbraucher- und Energiepolitik ineinander griffen.

Die Ministerin forderte die CDU-Chefin auf, das Familienbild der Union zu klären. „Frau Merkel hat sich noch nie öffentlich zu einem modernen Familienbegriff bekannt, weil dieses Thema in ihrer Partei nach wie vor umstritten ist und Teile der Union Frauen noch immer nur als Mütter und Hausfrauen anerkennen“, sagte Künast. „Den Satz‚ ,Familie ist da, wo Kinder sind’, kann die CDU-Chefin nicht aussprechen, ohne viele Parteifreunde vor den Kopf zu stoßen.“ Nach Ansicht der Politikerin fürchtet die Union zu Recht, dass die Grünen vor allem in Großstädten in ihre Wählerschichten einbrechen. „Wenn wir Grüne uns um gesunde Ernährung kümmern und lokale Produkte verteidigen, besetzen wir auch das Thema Heimat“, sagte Künast. „Auch das macht die Union nervös.“

Lemke kündigte an, die Grünen wollten in dem Gremium unter anderem Vorschläge zur kindgerechten Stadt, zum besseren Schutz von Kindern im Verkehr und bei der Zulassung von Medikamenten sowie zur Beteiligung von Kindern an Planungsentscheidungen vorlegen. Auch wollten die Grünen vor allem im Bildungsbereich mehr Chancengleichheit für Kinder aus sozial schwachen Schichten und eine bessere Integration von jungen Migranten erreichen. hmt

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