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Politik: Kirchen fordern faire Lastenteilung

„Mehr Reformbereitschaft nötig“ Papst für neue Weltordnung

Mainz/Rom (dpa). Die Kirchen haben an die Deutschen appelliert, im neuen Jahr beim Umbau des Sozialstaats Bereitschaft für eine gerechte Lastenverteilung zu zeigen. „Wir müssen einen kleiner werdenden Kuchen fair verteilen“, sagte der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Wolfgang Huber, im Berliner Dom. Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Karl Lehmann, sagte, ein Umbau des Sozialstaats bedeute nicht seinen Abbau. Man müsse aber „höllisch aufmerksam sein, ob dabei nicht heimlich oder offen Umverteilungsprozesse stattfinden, die am Ende zu Lasten derer gehen, die sich in unserer Gesellschaft nicht so lauthals wehren können“.

Lehmann forderte im Mainzer Dom von den Deutschen mehr Veränderungsbereitschaft hinsichtlich der Sozialreformen. Einige Nachbarländer seien beweglicher und anpassungsfähiger, meinte der Mainzer Bischof. EKDRatsvorsitzender Huber rief dazu auf, zu Gunsten jüngerer Generationen kürzer zu treten und soziale Errungenschaften einzuschränken, um sie für die Zukunft zu erhalten. „Es wird rauer zugehen, trotz aller Bemühung um Fairness und Solidarität“, sagte der Landesbischof von Berlin und Brandenburg.

Papst Johannes Paul II. rief beim Neujahrsgottesdienst zum Frieden in der Welt auf und forderte eine neue internationale Rechtsordnung unter Führung der UN. Im Petersdom betonte das Oberhaupt der katholischen Kirche die Notwendigkeit, die Menschen „zum Frieden zu erziehen“. Der römische Kurienkardinal Joseph Ratzinger verurteilte im Regensburger Dom den Einsatz von Gewalt als Mittel zur Bekämpfung von Terrorismus: „Gewalt kann letztlich nicht durch Gewalt überwunden werden, sondern nur dadurch, dass ihre Wurzeln bloßgelegt werden.“

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