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Politik: Kirchen für offenen Dialog mit dem Islam

Appell bei Oster-Gottesdiensten: Alle sollen gegen Gewalt aufstehen

Berlin (ddp/dpa). Mit Themen wie Terror und Gewalt sowie sozialen Fragen sind Kirchenvertreter in ihren Predigten zu Ostersonntag auf die Ängste und Sorgen in der Bevölkerung eingegangen. Tausende Menschen strömten in die Kirchen, um an den OsterFeierlichkeiten teilzuhaben. Die Geistlichen prangerten gesellschaftliche Missstände an und verwiesen zugleich darauf, dass Ostern ein Fest des Friedens und der Zuversicht sei. Der Kölner Erzbischof, Kardinal Joachim Meisner, forderte dazu auf, der Gewalt den Glauben entgegenzustellen. Im Kölner Dom warnte er: „Wo der Mensch in der Gottvergessenheit Wert und Würde verliert, dort ist dem Terrorismus Tür und Tor geöffnet.“ Menschen um Gottes Willen zu töten, sei „absolut pervers“, fügte Meisner in Anspielung auf islamistische Terroristen hinzu. Einer Instrumentalisierung der Religion durch Terroristen erteilte auch der Hildesheimer Bischof Josef Homeyer eine Absage: „Wir lassen uns die Hoffnung auf Heil durch Terrorismus im Namen Gottes nicht wegbomben.“

Die hannoversche Landesbischöfin Margot Käßmann forderte am Sonntag im Deutschlandfunk die moderaten Muslime auf, sich von extremistischen Gruppen zu distanzieren. Der Trierer Bischof Reinhard Marx sprach sich für einen offenen Dialog mit anderen Religionen aus, vor allem mit dem Islam. Gleichzeitig rief der Bischof die Christen dazu auf, sich ihrer eigenen Tradition wieder bewusster zu werden. Er hoffe, dass in Zukunft „die müden Christen wieder munterer werden“. Auch der EKD-Ratsvorsitzende, Bischof Wolfgang Huber, ging auf Gewalt und Terror ein. Ob im Kosovo, in Tschetschenien, im Irak oder „in dem so tief friedlosen Heiligen Land“: „Immer wieder treten die Toten auf beiden Seiten auf, verlangen Strafe, fordern Revanche, erzwingen Rache.“ Er setzte dagegen: „Ostern weist einen Weg heraus aus dem Hinterhof der Hölle.“ Der Münchner Erzbischof Kardinal Friedrich Wetter sagte, der österliche Friede fordere dazu auf, gegen alle Mächte des Bösen und des Todes, der Gewalt und Lebenszerstörung „aufzustehen und einzustehen für das Leben“.

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