zum Hauptinhalt
Was bleibt vom Lutherjahr? Das Bilanzziehen geht los.

© dpa

Kirchen und Reformation: Damit das Lutherjahr nicht versickert

Mehr Ökumene, mehr Debatte! Ein nachhaltiger Umgang mit wichtigen Kirchenthemen ist überfällig. Ein Kommentar

Ein Kommentar von Stephan-Andreas Casdorff

Ach, da war doch noch was: das Reformationsjubiläum! Martin Luther und seine Thesen! Der evangelische Kirchentag ist vorbei, und das Thema ist vergessen? Hier kann man mal sehen, wie wenig die Kirche daraus gemacht hat, oder anders: wie wenig nachhaltig das ist, was sie gemacht hat. Jetzt müssen schon die Katholiken kommen, um daran zu erinnern, was dieses Jahr bedeuten könnte. „500 Jahre Trennung sind genug“, sagt Aachens Bischof Helmut Dieser, und recht hat er. „Mit den anderen Kirche sein“ ist die These, die es in sich hat; wer ihr folgt, braucht nicht noch weitere 94. Wahr ist doch: Die Zahl der Gläubigen nimmt insgesamt ab, immer weiter. Soll am Ende nur noch die offizielle Kirche übrig bleiben? Es geht aber um Kirche als Institution, nicht als Organisation. Was tun? Gutes tun, das haben die Kirchen gemeinsam. Also: Theologische Differenzen mit dem Willen zur Veränderung bearbeiten! Mehr Ökumene praktizieren! Und zwar so: die Einheit von Diakonie und Caritas und der Entwicklungsdienste; ökumenische Gottesdienste an Sonntagen; die Abendmahlsgemeinschaft, mit der Verlagerung der Kompetenzen nach unten. Denn es kann nicht alles bleiben, wie es ist – ecclesia semper reformanda. Und die Bibel sagt: Die aufrichtigen Menschen gehen besonnen voran.

Zur Startseite