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Spielzeug liegt in einem Sandkasten in einer Kindertagesstätte.

© Monika Skolimowska/dpa

Kita-Leiter warnen: Immer mehr arme Kinder in den Kitas

Deutsche Kita-Leiter registrieren immer mehr Kinder aus armen Familien in ihren Einrichtungen – spezielle Angebote für diese Menschen gibt es einer Befragung zufolge aber zu wenig.

In den deutschen Kindertagesstätten steigt laut einer repräsentativen Kitaleiter-Befragung der Anteil der Kinder aus armen Familien. In einer Studie für den Verband Bildung und Erziehung (VBE) und den Informationsdienstleister Wolters Klüwer bejahte dies mehr als die Hälfte der fast 2400 befragten Kitaleiter aus ganz Deutschland.

Allerdings verfüge nur die Hälfte der Einrichtungen über spezielle Angebote für diese Zielgruppe, erklärte der Sozialwissenschaftsprofessor Ralf Haderlein am Mittwoch bei der Vorstellung der Studie in Düsseldorf. Bemerkenswert sei, dass trotz aller Politiker-Bekenntnisse nur vier Prozent der Kitaleiter den Eindruck äußerten, ihre Arbeit erfahre seitens der Politik tatsächlich starke Wertschätzung, sagte der Koblenzer Bildungsforscher.

In den kommenden Jahren fehlen hunderttausende Mitarbeiter

Neben mangelnder Anerkennung sei auch fehlendes Personal in den Kitas ein großes Problem. Bis 2025 drohe bundesweit eine Fachkräftelücke von rund 300.000 Beschäftigten - etwa ein Viertel davon im bevölkerungsreichsten Bundesland Nordrhein-Westfalen.

Der Bundesvorsitzende des VBE, Udo Beckmann, forderte mehr Studienplätze für akademisch gebildetes Kitapersonal. Haderlein bezifferte den bundesweiten Mehrbedarf für die Angleichung der deutschen Kita-Verhältnisse an europäische Standards auf bis zu zehn Milliarden Euro jährlich. (dpa)

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