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Klage gegen US-Soldaten: 100 Jahre Haft wegen Mordes und Vergewaltigung

Ein 24 Jahre alter US-Unteroffizier ist wegen Vergewaltigung und Ermordung eines 14-jährigen irakischen Mädchens zu 100 Jahren Haft verurteilt worden. Der Soldat wurde unehrenhaft aus den Streitkräften entlassen.

Washington/Bagdad - Ein US-Militärrichter sprach den Feldwebel Paul Cortez außerdem der Beteiligung am Mord von drei Familienmitgliedern des Mädchens schuldig. Cortez hatte sich im Verfahren schuldig bekannt, im vergangenen März in Mahmudija, 35 Kilometer südlich von Bagdad, gemeinschaftlich mit drei Kameraden die 14-Jährige vergewaltigt und dann durch einen Schuss direkt ins Gesicht getötet zu haben. Der Plan sei beim Kartenspielen entstanden. Der Anklage zufolge ermordeten die Amerikaner dann auch die Eltern und die sechsjährige Schwester ihres Opfers.

Wegen seines Geständnisses entging Cortez der Todesstrafe. Vor dem Urteilsspruch, dem härtesten, der bisher gegen US-Soldaten wegen Verbrechen im Irak-Einsatz verhängt wurde, entschuldigte sich der US-Soldat: "Ich bedauere, was ich getan habe (...) Ich entschuldige mich für all das Leid und die Schmerzen, die ich der ... Familie zugefügt habe". Die drei anderen Soldaten warten noch auf ihren Prozess.

Al Qaida will Vergewaltigung rächen

Das Terrornetzwerk Al Qaida im Irak will nach einem im Internet aufgetauchten Tonband die angebliche Vergewaltigung einer Sunnitin aus Bagdad durch irakische Polizisten rächen. Die Tonbandbotschaft, deren Echtheit nicht feststand, war in einem einschlägig bekannten islamistischen Internet-Forum zu finden.

Bei Kampfhandlungen im Irak kamen am Donnerstag vier US-Soldaten ums Leben. Drei von ihnen starben in der westlichen Provinz Anbar, wie das US-Militärkommando in Bagdad bekannt gab, ohne weitere Einzelheiten zu nennen. Ein US-Soldat wurde bei einem Sprenganschlag auf sein Fahrzeug in der Nähe von Diwanija, 200 Kilometer südlich von Bagdad, getötet. (tso/dpa)

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