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Klimagipfel in Cancun: Hoffnung, aber keine Lösung

Hoffnung im Konferenzgebäude, Kritik von der Straße – das ist die Stimmung in Cancun bei Ankunft der Minister, von denen ein neuer Impuls für die am Freitag zu Ende gehende 16. UN-Klimakonferenz erhofft wird.

Cancun - „Die Bilanz der Verhandlungen ist bisher positiv, aber es bleibt noch viel zu tun“, sagte der gastgebende mexikanische Präsident Felipe Calderon den Delegierten aus 194 Ländern, von denen knapp zwei Drittel zu den vom Klimawandel besonders betroffenen Entwicklungsländern gehören.

„So weitermachen wie bisher ist angesichts der weltweit steigenden Treibhausgase nicht akzeptabel, wir brauchen wenigstens teilweise Fortschritte“, sagte UN-Generalsekretär Ban Ki Moon. „Trotz der wirtschaftlichen Krise in vielen Ländern.“ Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU) sagte in Cancun: „Wir haben ein globales Problem, und es steht in Frage, ob wir global handlungsfähig sind.“

Vor allem das hoch verschuldete Japan, aber auch Russland, Australien und Kanada lehnen eine Fortsetzung des Kyoto-Protokolls ab, solange sich nicht auch die weltweit größten Luftverschmutzer USA und China zu Emissionsreduzierungen verpflichten. Beide Länder wollen keine international überprüfbare Verpflichtung akzeptieren. In dem 2005 in Kraft getretenen Kyoto-Protokoll verpflichten sich die Industrieländer zu einer verbindlichen Reduzierung ihrer Treibhausgasemissionen. Die Vertragsländer – darunter die Europäer – sind aber nur für 30 Prozent der weltweiten Treibhausgase verantwortlich. Ein Kompromiss könnte darin bestehen, Kyoto mit dem Ziel fortzuführen, den Temperaturanstieg auf zwei Grad zu begrenzen, aber ohne Emissionsziele. Fortschritte gab es in Einzelpunkten wie der Schaffung eines Fonds für Klimaschutzprojekte und Anpassungsmassnahmen an den Klimawandel, dem Transfer umweltfreundlicher Technologien sowie Mechanismen zum Schutz der Wälder.

Währenddessen demonstrierten mehrere tausend Menschen in der Innenstadt für verbindliche und wirksame Klimaschutzziele. Einige Demonstranten blockierten für Stunden die Hauptverbindungsstraße zwischen Konferenzsitz und Innenstadt. Sandra Weiss

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