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Klimaschutz: Tiefensee plant Öko-Plakette für Autos

Für den Klimaschutz plant Verkehrsminister Wolfgang Tiefensee eine Öko-Plakette für Neuwagen. Zu dem Kennzeichnungssystem werde er in Kürze ein Konzept vorlegen.

Berlin - "Der Neuwagenkäufer muss besser als bisher erkennen können, wie hoch der CO2-Ausstoß eines Fahrzeuges ist. Dazu brauchen wir ein einfaches System wie beim Kühlschrank oder der Waschmaschine, wo jeder mit einem Blick den Energieverbrauch erfassen kann", sagte Tiefensee (CDU) der "Welt am Sonntag".

Zugleich kritisierte Tiefensee die Autoindustrie. Die Kunden wollten umweltbewusst und mobil sein. "Ich kann noch nicht erkennen, dass die Autohersteller diesen Mentalitätswechsel in seiner vollen Bedeutung erkannt haben", sagte der Minister. Gerade die deutsche Autoindustrie habe erhebliches Potenzial, neue Technologien, technischen Fortschritt und Effizienzgewinne nicht nur in Leistungssteigerung der Motoren und Erhöhung des Komforts zu investieren, sondern noch mehr für das Klima zu tun. Hier werde die Autoindustrie "rasch umdenken müssen".

Tiefensee bereitet derzeit einen gesetzlichen Umbau der Kraftfahrzeugsteuer vor, die sich künftig nach dem Ausstoß von Kohlendioxid (CO2) und weiteren Schadstoffen bemessen soll. Darin wird er einen Durchschnittswert der CO2-Emissionen für Neuwagen festlegen. "Wir brauchen auf Segmente bezogene quotale Lösungen, um den Klimaschutz voranzubringen", sagte der Minister. Klimaschutz müsse für alle Marktsegmente vom Kleinwagen bis zum Oberklasse- Fahrzeug gelten.

Keine allgemeinen Tempolimits

Das Verkehrsministerium betonte am Samstag, es gebe dort "keinerlei Überlegungen zu einer allgemeinen Geschwindigkeits- Begrenzung auf Autobahnen". Auf mehr als 95 Prozent aller Straßen in Deutschland gebe es heute schon Tempolimits, auf rund der Hälfte der Autobahnstrecken sei die Höchstgeschwindigkeit bereits begrenzt.

"Die Autobahnen zählen zu den sichersten Straßen überhaupt. Die übergroße Mehrzahl der tödlichen Unfälle passiert innerorts und auf Landstraßen - also da, wo es Tempolimits gibt", sagte eine Ministeriums-Sprecherin. "An Stelle von Forderungen nach einem allgemeinen Tempolimit auf Autobahnen brauchen wir intelligente Lösungen zur weiteren Verbesserung der Verkehrssicherheit." (tso/dpa)

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