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Klimaschutz: Umweltpolitiker fordern Glühbirnen-Verbot

Nach dem angekündigten Glühbirnen-Verbot in Australien fordern Politiker von CDU, SPD und Grünen die verbindliche Nutzung von Energiesparlampen auch in Deutschland.

Berlin - "Das wäre bei uns überfällig, denn so eine Maßnahme würde in wenigen Jahren ein bis zwei Atomkraftwerke einsparen", sagte der SPD-Politiker Hermann Scheer. Auch der Parlamentarische Staatssekretär im Verbraucherschutzministerium, Peter Paziorek (CDU), sprach sich für ein Verbot des traditionellen Leuchtmittels aus.

Würden Glühbirnen in Deutschland komplett durch Energiesparleuchten ersetzt, könnten nach Angaben der Deutschen Energieagentur (DENA) bis zu sechs Prozent des privaten Strombedarfs eingespart werden. Damit würden vier Millionen Tonnen Treibhausgase vermieden.

Grüne: Glühbirnen "größte Stromverschwender"

Paziorek betonte: "Wenn Übergangsfristen für den Mittelstand und die Verbraucher gewahrt werden, unterstütze ich das." Eine Sprecherin des Ministeriums betonte allerdings, Paziorek habe sich "als Abgeordneter geäußert". Ein Glühbirnen-Verbot falle in die Zuständigkeit des Umweltministeriums.

Der Grünen-Energieexperte Hans-Josef Fell nannte einen solchen Schritt "sehr sinnvoll", da Glühbirnen "größte Stromverschwender" seien. Zunächst solle mit den Herstellern über eine Umstellung auf Sparlampen bis 2012 gesprochen werden. Verweigerten sich diese, brauche es gesetzliche Regelungen.

Der umweltpolitische Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, Michael Kauch, nannte "ordnungspolitische Maßnahmen" zur Steigerung der Energieeffizienz "denkbar". Ein Glühbirnen-Verbot allein sei jedoch willkürlich und zudem "rechtlich nur EU-weit möglich". Die Naturschutzorganisation BUND wandte sich ebenfalls gegen ein Verbot. Eine stärkere Verbreitung von Sparlampen solle vielmehr durch Aufklärung erreicht werden. (tso/ddp)

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